Der chinesische Telekom-Hersteller Huawei hat am Sonntag auf Gerüchte reagiert, wonach man sich aus dem US-amerikanischen Markt zurückziehen werde. Zuvor wurde die Firma von US-Behörden beschuldigt, man würde „Betriebsspionage“ durchführen.

Die Trump-Regierung hat ihre Bemühungen verstärkt, chinesischen Hochtechnologie-Firmen den Zugang zum US-Markt zu erschweren. Huawei ist der weltweit größte Lieferant von Telekom-Ausrüstung. Die Firma gerät wegen der chinesisch-amerikanischen Schuldzuweisungen ins Stocken und soll angeblich geplant haben, den US Markt von der großen, globalen Entwicklungsstrategie auszuschließen.

Nach Angaben von Analysen, die im April von Forbes veröffentlicht worden waren, wird angenommen, dass Huawei die US-Operationen beim Verkauf von Telekommunikationsausrüstung permanent einstellen werde. Andererseits ist es eine Tatsache, dass die Firma immer noch plant, den jüngsten MediaPad Android Tablet-Computer und den Matebook X Pro Windows Laptop in den USA zu veröffentlichen. Ebenfalls geteilt wird diese Ansicht von der New York Times. In einem Kommentar vom April hat die Tageszeitung einen möglichen Rückzug von Huawei aus den USA vorhergesagt, da die bisherigen, unermüdlichen Versuche, die Hindernisse in den USA aus dem Weg zu räumen, erfolglos geblieben sind. 

In einer Antwort auf die Spekulationen sagte Huawei der Webseite Jiemian.com am Sonntag, dass „die Entwicklungsstrategie von Huawei für den US-Markt ausschließlich auf eine offizielle Stellungnahme der Firma und die endgültige Bestätigung bezogen werden sollte“. Die Firma hat den Rückzug aus dem US-Markt nicht bestätigt. Dennoch offenbarte der Jahresfinanzbericht die düstere und mühsame Entwicklung des Unternehmens in den USA. Obwohl der Nettoprofit von Huawei im Jahr 2017 um 28 Prozent auf 7,55 Milliarden US-Dollar angewachsen ist, wurde das Wachstum hauptsächlich vom chinesischen Markt getrieben, daneben von den Märkten in der Asien-Pazifik Region, dem Mittleren Osten und Europa. Der Report betonte auch die Hindernisse, mit denen Huawei in den USA konfrontiert ist, woraufhin das Unternehmen betont hat, „härter in anderen Märkten zu arbeiten“.   

Gleichzeitig hat die Spionage-Anschuldigung der Trump-Regierung Salz in die Wunden von Huawei gestreut. Nach Angaben der Wirtschafts- und Sicherheitsüberprüfungskommission zwischen den Vereinigten Staaten und China vom April wurde Huawei gemeinsam mit dem Mitbewerber ZTE Corp als möglicher Akteur genannt, wenn es um Betriebsspionage in den USA geht.

„Die USA gehen gegen die wissenschaftliche und technologische Entwicklung und den Fortschritt Chinas vor. Der Deckmantel der nationalen Sicherheit stellt eine unzumutbare Handlung der wirtschaftlichen und technologischen Hegemonie dar“, sagte Hua Chunying, die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am 20. April. Sie fügte hinzu: „Die US-Einschränkungen gegenüber dem Handel mit Hochtechnologie und Investment-Aktivitäten zwischen China und den USA von Zeit zu Zeit auf Basis der nationalen Sicherheit sind offensichtlich ein Akt des Protektionismus unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit.“