Tschernobyl als neueste Touristenattraktion

27.04.2018

Für eine wachsende Zahl von Menschen, die den Nervenkitzel suchen, dient beim Besuch der atomar verseuchten Landschaft um Tschernobyl der Geigerzähler als Kompass. Das unbewohnte Sperrgebiet im Umkreis von dreißig Kilometern rund um den ehemaligen Atommeiler hat in den letzten Jahen einen wahren Touristenansturm erlebt. Nahezu 50.000 Menschen haben letztes Jahr den Ort des bislang größten AKW-Unfalls besucht, eine Steigerung um 35 Prozent gegenüber dem Jahre 2016. Ungefähr siebzig Prozent der Besucher stammen aus dem Ausland. Die Katastrophe, die radioaktiven Fallout über weite Regionen Europas regnen ließ, hatte sich mit der Explosion des vierten Reaktors am 26. April 1986 ereignet.

Ein Kiosk am Haupteingang zur Sperrzone verkauft T-Shirts und Kühlschrankmagneten mit dem schwarz-gelben Symbol, das vor radioaktiver Strahlung warnt, aber auch Gasmasken aus der Zeit der Sowjetunion.

Es gibt sogar Übernachtungsmöglichkeiten in einem einfachen Hotel oder in einer von zwei Herbergen, die sich in der Nähe des ehemaligen Kraftwerks befinden.

Viktor Kharschenko, dessen Reiseunternehmen Go2chernobyl.com seit 2012 Reisen an den Ort der Katastrophe organisiert, sagt, dass nach dem 30. Jahrestag des Unglücks 2016 und dem Bau einer riesigen Stahlkuppel über dem beschädigten Reaktor, welche die Strahlenbelastung erheblich reduzierte, die Touristenzahlen ständig anstiegen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Tschernobyl, Touristenattraktion