Mehrere namhafte ausländische Investoren sind bereit, auf den chinesischen Finanzmarkt zu gehen, eine schnelle Antwort auf das Versprechen des Landes, die Öffnung zu beschleunigen, und ein optimistischer Ausblick auf die Stabilität der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, so Vertreter der Zentralbank. Die chinesische Volksbank, die Zentralbank, sagte am Donnerstag gegenüber China Daily, dass sie den ersten Antrag einer ausländischen Zahlungsgesellschaft, in die boomende Drittanbieter-Zahlungsindustrie des Landes einzutreten, erhalten habe.

Der Antrag wurde von einem im Vereinigten Königreich registrierten internationalen Devisendienstleister, WorldFirst, eingereicht, und zwar nur drei Wochen nach der Ankündigung von Präsident Xi Jinping, eine Reihe von wegweisenden Maßnahmen in diesem Jahr zu starten, die auf einen breiteren Marktzugang für ausländische Investoren im Finanzsektor abzielen. Die Zentralbank bestätigte auch einen separaten Antrag von Experian, einem Anbieter von Verbraucherkredit- und Geschäftskreditberichten mit Sitz in Dublin, Irland, der in China Kreditauskunftsdienste anbieten möchte. „Wir haben die Anträge erhalten und werden die Registrierung in Übereinstimmung mit dem Gesetz prüfen“, sagte ein Sprecher der Zentralbank, der glaubt, dass die ausländischen Teilnehmer zu einer langfristigen und nachhaltigen Entwicklung des Finanzsystems beitragen werden.

Die Maßnahmen werden als Signal für eine beschleunigte Öffnung des Finanzsektors gesehen, wobei die Zentralbank bereits im vergangenen Monat spezifische Maßnahmen und einen entsprechenden Zeitplan aufgelistet hat. Weitere Maßnahmen sind in Vorbereitung, darunter Maßnahmen zur Beseitigung der Beschränkungen für ausländische Beteiligungen an Finanzinvestment- und Vermögensverwaltungsgesellschaften, die von Geschäftsbanken gegründet wurden. Sie sollen bis Ende des Jahres in Kraft treten. Bankfremde Zahlungs- und Kreditinformationsdienste wurden von der obersten Finanzaufsichtsbehörde zur Erfüllung ihres Versprechens vorrangig ausgewählt. Die Analysten erwarten, dass der Eintritt der Ausländer nicht die bestehende Branchenstruktur hinsichtlich des Marktanteils stört, sondern Wettbewerb und Innovationen fördert.

Die Finanzaufsichten verpflichteten sich unterdessen dazu, für inländische und ausländische Marktteilnehmer aller Eigentumsformen in "gleicher Weise aufsichtsrechtliche Regulierung" anzuwenden, um einen reibungslosen Öffnungsprozess zu gewährleisten, Risiken zu entschärfen und Stabilität zu bewahren. “Nach dem Abwägen aller Vor- und Nachteile könnten ausländische Investoren im Vergleich zu kapitalintensiven Unternehmen wie Banken und Versicherungen einen größeren Anreiz zur Entwicklung von Vermögensverwaltungs- und Investment-Banking-Dienstleistungen in China haben", sagte Wang Yaoping, Analyst bei CITIC Securities. Offensichtlich hätten die ausländischen Unternehmen Nachteile im Wettbewerb mit chinesischen Geschäftsbanken und Versicherungsgiganten, die mehr über die Bedürfnisse der inländischen Kunden Bescheid wissen, so Wang. Sie könnten Joint Ventures als Weg zum Kern des Finanzsektors vorziehen, sagte der Analyst.

Statistiken von der Zentralbank zeigten, dass inländische Zahlungsinstitute im Jahr 2017 ganze 169 Billionen Yuan, gegenüber 18 Billionen Yuan fünf Jahre zuvor, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 75 Prozent verarbeitet haben. Rund 105,1 Billionen Yuan wurden im vergangenen Jahr über den mobilen Bezahldienst von Drittanbieter-Payment-Unternehmen überwiesen, ein Wachstum von 106,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.