Vorhergesagter Nordkorea-Boom: Dandong bremst Immobilienspekulationen

16.05.2018

Die Behörden in der nordostchinesischen Stadt Dandong haben Immobilienspekulationen eingeschränkt, nachdem Käufer in Erwartung der potenziellen wirtschaftlichen Öffnung Pjöngjangs in die Stadt nahe der Grenze zu Nordkorea strömten.


Die Gemeindeverwaltung von Dandong teilte am Montag auf ihrem offiziellen WeChat-Konto mit, dass Immobilienkäufer ohne lokale Haushaltsregistrierung neu gebaute Immobilien im New District der Stadt erst zwei Jahre nach dem Kauf wieder verkaufen dürfen.

Käufer, die Hypotheken über Immobilienfonds beantragen, die nicht aus Dandong stammen, müssen 50 Prozent Anzahlung auf Immobilien im New District zahlen, hieß es in der Erklärung.

Der New District liegt in der Nähe der neuen Yalu-Flussbrücke, ein Übergang zur nordkoreanischen Stadt Sinuiju, der noch nicht geöffnet wurde.

Im Jahr 2002 kündigte Pjöngjang die Sonderverwaltungsregion Sinuiju an, ein Gebiet, das nach besonderen wirtschaftlichen Regeln betrieben werden sollte und ursprünglich den erfolgreichen Wirtschaftszonen Chinas, wie Shenzhen, nachempfunden war.

Am Yalu-Fluss in der Provinz Liaoning gelegen, gelangen rund 80 Prozent des chinesischen Handelsvolumens mit Nordkorea durch Dandong über die chinesisch-koreanische Freundschaftsbrücke nach Sinuiju.

Nachdem Kim Jong-un kürzlich mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und hochrangigen Vertretern der USA zusammentraf, signalisierte Pjöngjang, dass es versucht, sein Atomwaffenprogramm aufzugeben und sich der Außenwelt zu öffnen.

Chinesische Immobilieninvestoren interpretierten diesen Hoffnungsschimmer für langfristigen Frieden auch als ersten Schritt zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in Dandong.

Anfang dieses Monats berichtete China Daily, dass die Immobilienpreise in Dandongs New District nach Jahren der geringen Nachfrage in der Gegend um 57 Prozent gestiegen seien. Lü Chao, ein Forscher für Grenzstudien an der Liaoning Akademie der Sozialwissenschaften, sagte gegenüber China Daily, die Spekulationen seien „irrationales Investitionsverhalten, basierend auf überoptimistischen Annahmen“.

Dandong ist nicht die einzige Region, in der sich Immobilienspekulationen aufgrund von Friedensbewegungen auf der koreanischen Halbinsel intensiviert haben. In Südkorea haben sich die Grundstückspreise innerhalb der Entmilitarisierten Zone seit März verdoppelt und in einigen Gegenden sogar vervierfacht, obwohl die Öffentlichkeit keinen Zugang zu der stark abgeschotteten und bewachten Demarkationslinie hat.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Dandong, Immobilien, Nordkorea, Pjöngjang