Wanderarbeiter finden Jobs näher der Heimat

17.05.2018

"Höheres Wirtschaftswachstum bedeutet mehr Geschäftsaktivitäten und vollere Auftragsbücher für Unternehmen in diesen Gebieten. Das führt natürlich zu einer größeren Nachfrage nach Arbeitskräften,"meint Yang Yiyong, Direktor des Instituts für Gesellschaftsentwicklung bei der Nationalen Kommission für Reform und Entwicklung. Die traditionellen Zielorte der Binnenmigration würden gegenwärtig einen Strukturwandel ihrer Industrien erleben, der mit einem höheren Grad der Automation verbunden sei. Dies verändere das Anforderungsprofil für Industriearbeiter.

"Entwickelte Regionen wie die Deltagebiete des Yangtze und des Perlflusses machen gegenwärtig einen Strukturwandel durch, der dazu führt, dass immer mehr Arbeit von Maschinen übernommen wird," so Yang.

Ebenfalls ausgewirkt haben sich die Maßnahmen der Provinzen zur Förderung der Rückkehr und Integration von Wanderarbeitern. So wurde der Zugang zu Sozialleistungen erleichtert, die Existenzgründung gefördert und die Bedingungen für den Besuch von Schulen verbessert.

Die wachsende Attraktivität Westchinas  – Motor der Entwicklung sind hierbei Sichuan und Chongqing –hat in den letzten zwei Jahren zu einem überproportionalen Anstieg der Wanderarbeit geführt. Letztes Jahr wurden dort 57,54 Millionen Wanderarbeiter verzeichnet, was einem Anstieg um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach.

Löhne und Gehälter schließen immer mehr zum Einkommensniveau Ost- und Südchinas auf. Zhang Yi von der Akademie für Sozialwissenschaften sagt: "Das Lohngefälle ist nicht mehr so groß wie früher, aber die Lebenshaltungskosten sind in Westchina immer noch deutlich niedriger. Dies wird von Wanderarbeitern sehr wohl in Erwägung gezogen."

Nach Angaben des Staatlichen Statistikamtes lag das durchschnittliche Monatseinkommen in den westlichen Regionen des Landes bei 3.350 Yuan, was einem Anstieg um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach, während es in Ostchina 3.677 Yuan betrug.

Kunming, Xi'an, Yinchuan und Xining –Großstädte, die alle in Westchina liegen – rangieren im Blaubuch 2016 über Lebensqualität in Chinas Städten unter den sechs preisgünstigsten Metropolen des Landes. Die traditionellen Zielorte für Wanderarbeiter: Shenzhen, Beijing, Shanghai und Guangzhou sind hingegen die teuersten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wanderarbeiter,Heimat,Arbeitskräfte,