Weibo sperrt Bloggerin wegen Post zu „Trostfrauen“

23.05.2018

Die chinesische Mikroblogging-Webseite Sina Weibo hat die bekannte Bloggerin Yang Bingyang für sechs Monate gesperrt. Grund der Sperre ist ein Kommentar über chinesische Frauen, die Opfer der japanischen Armee geworden waren. Diese, so Yang, sollten glücklich sein, dass sie den Krieg überlebt hätten. „Obwohl Frauen im Krieg vergewaltigt wurden, so hatten sie doch zumindest eine Chance, zu überleben und Zeugnis von der Geschichte abzulegen“, schrieb sie unter dem Pseudonym Ayawawa.

 

Unter chinesischen Internetnutzern rief diese Aussage Empörung hervor.

 

Sina Weibo teilte am Dienstag mit, Yang sei für sechs Monate gesperrt worden. „Vor dem Hintergrund der großen Reichweite dieser Bloggerin und dem schädlichen sozialen Einfluss, den sie ausgeübt hat, haben wir entschieden, Ayawawa für sechs Monate zu sperren“.

 

Die 35-jährige Yang hat mehr als drei Millionen Follower. Sie bezeichnet sich als Beziehungsautorin und vertreibt Make-up und Hautpflegeprodukte.

 

Der Post, der Ayawawas Sperre bekanntgab, erhielt mehr als 900 Kommentare, die meisten äußerten sich positiv zu der Sperre. Manche forderten sogar einen dauerhaften Ausschluss von ihrem Weibo-Account.

 

„Es ist völlig inakzeptabel, das nationale Trauma zu benutzen, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Die Ignoranz der Geschichte und die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid müssen nicht nur öffentlich verurteilt, sondern auch bestraft werden“, schrieb die People’s Daily am Freitag auf ihrem Weibo-Account.

 

Ayawawa entschuldigte sich am selben Tag auf Weibo, doch auch dieser Post wurde später gelöscht. 


Weibo sperrte im Rahmen einer Kampagne gegen Informationen, die das Andenken an Nationalhelden und Märtyrer beschädigen, unlängst 16 Accounts, darunter auch den beliebten Account Baozoumanhua.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Weibo,Trostfrauen,Ayawawa,Geschichte