Einigung im sino-amerikanischen Handelsstreit: Keine negativen Folgen für Europa

24.05.2018

Die zwischen China und den USA erzielte Einigung im Handelsstreit hat unter einigen Handelspartnern Chinas – vor allem in Europa – Befürchtungen ausgelöst, dass die Vereinbarung auf Kosten ihrer Handelsbeziehungen gehen. Chinesische Experten beeilen sich, diese Bedenken zu zerstreuen.

 

Mit seiner wachsenden Mittelklasse und einer Regierung, die weiterhin auf eine Öffnung des chinesischen Marktes für ausländische Güter und Dienstleistungen setzt, biete China weitreichende Perspektiven für alle seine Handelspartner, solange deren Produkte konkurrenzfähig seien, stellten Experten am Dienstag fest.

 

Nach der Ankündigung eines Abkommens zwischen China und den USA, worin unter anderem die Zusage der chinesischen Seite enthalten ist, die Importe aus den USA zu steigern, haben europäische Politiker davor gewarnt, dass die Einigung auf Kosten Europas gehen könnte.

 

Am Montag schrieb die Süddeutsche Zeitung, dass der Einkauf von mehr amerikanischen Produkten bedeuten könnte, dass die deutsche Wirtschaft künftig weniger Güter in China absetzen würde.

 

Die französische Presseagentur AFP zitierte am Montag den französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire: "Wenn Europa nicht standhaft bleibt, erfolgt die amerikanisch-chinesische Einigung zu Lasten Europas."

 

In einer Erklärung gegenüber der Global Times am Dienstag sagte Chantal Hughes, Sprecherin des französischen Wirtschafts- und Finanzministeriums, dass ihr Haus keinen Kommentar zur sino-amerikanischen Einigung abgebe, die Verminderung des amerikanischen Handelsdefizits jedoch "unter Beachtung internationale Regeln" erfolgen sollte.

 

Wang Jun, stellvertretender Direktor der Informationsabteilung des China Center for International Economic Exchanges, meint, dass die Europäer eine Überreaktion an den Tag legten.

 

"Es könnte gewisse Auswirkungen geben, aber man muss es nicht übertreiben," sagte  Wang gegenüber der Global Times am Dienstag und betonte, dass die Steigerung des Imports von amerikanische Lebensmitteln und Rohstoffen Europa nur "marginal" berühre.

 

"China kauft wirklich nur wenig Schweinefleisch oder Sojabohnen in Europa."

 

Was landwirtschaftliche Produkte und fossile Brennstoffe betreffe, so könnten Südamerika und Nahost in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn China mehr dieser Produkte in den USA erwerbe, sagte Wang.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, USA, Europa, Handelsbeziehungen