​Chinas Kartellaufsicht ermittelt gegen Chiphersteller

06.06.2018

Chinas Kartellbehörde wirft den drei wichtigsten Chipherstellern monopolistisches Verhalten vor. Nun drohen den südkoreanischen Herstellern Samsung und SK Hynix sowie dem amerikanischen Micron Geldstrafen. Die Maßnahmen hätten jedoch nichts mit Protektionismus oder dem chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt zu tun, versicherten mit dem Fall betraute Ermittler. 

Die Untersuchungen der Staatlichen Behörde für Marktregulierung konzentrieren sich auf mögliche Preisabsprachen, die während der vergangenen zwei Jahre stattgefunden haben sollen, wie eine mit dem Fall vertraute, nicht namentlich genannte Person nach Informationen der China Daily sagte.

 

Die Quelle spielte frühere Spekulationen herunter, nach denen die Kartellbehörden heimische Unternehmen schützen oder ausländische Konzerne unter Druck setzen würden, um ein Faustpfand für die chinesisch-amerikanischen Zollverhandlungen zu erhalten.

 

„Die Behörde war bereits vor den ersten Gesprächen mit den Chipherstellern im Dezember im Besitz von Informationen über den Fall, da der Preisanstieg Bedenken der Regierung ausgelöst hatte. Weitere Maßnahmen hängen von konkreten Hinweisen über die Preisgestaltung ab, und nicht von unpräzisen Vermutungen“, sagte die Person. Die Quelle nannte keinen genauen Zeitplan und es sei noch keine Entscheidung über die Verhängung von Strafen getroffen worden.

 

Die drei beschuldigten Unternehmen äußerten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Im Dezember berichtete die China Daily, die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform, damals eine der drei größten Marktwächter, schenke Preiserhöhungen bei Handychips große Aufmerksamkeit. In den vergangenen 18 Monaten waren die Preise in einem für Beobachter überraschend hohen Tempo gestiegen.

 

Xiang Ligang, Chef der Telekom-Webseite Cctime, sagte, Ziel der Untersuchung sei die Gewährleistung von fairem Wettbewerb im Speicherchipsektor, welcher von amerikanischen und südkoreanischen Unternehmen dominiert werde. 


„Die Preise für Speicherchips, die in Smartphones oft zum Einsatz kommen, sind in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. Auch wenn der Anstieg in letzter Zeit etwas nachgelassen hat, ist ein derartiger Langzeitanstieg eher selten, vor allem, weil die Herstellungstechnik für DRAM-Chips bereits ausgereift ist“, sagte Xiang.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kartellbehörde,Chiphersteller,Geldstrafen,Handelskonflikt