Nachdem die USA Importzölle auf Stahl und Aluminium erhoben haben, betonen China und die EU, noch enger zusammenzuarbeiten, um die Prinzipien des Multilateralismus und Freihandels zu schützen. Etliche Experten warnen davor, dass der US-getriebene Protektionismus weltweit zum Nachteil aller sei. 

Ein Container des China Railway Express-Zugs auf einem Lastwagen im Eurokombi-Terminal in Hamburg (29. Mai 2018). 

 

Als zwei der größten globalen Kräfte sollten China und die EU gemeinsam die Prinzipien der UN-Charta schützen, Global Governance verbessern und eine offene Weltwirtschaft fördern, sagte Chinas Staatskommissar und Außenminister Wang Yi kürzlich bei seinem Besuch in Brüssel. Angesichts der von den USA eingeführten Importzölle auf Stahl und Aluminium teilen China und die EU den Standpunkt, dass es nun gälte, das multilaterale Handelssystem als Fundament der Weltwirtschaft zu schützen.

Die Europäische Kommission, die Exekutive der EU, kündigte am Mittwoch ab Juli ihrerseits Zölle auf US-Produkte an. Dies sei Teil einer „dreigliedrigen Antwort“, welche auch juristische Schritte gegen die USA im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) beinhalte sowie mögliche Handlungen zum Schutz des europäischen Marktes vor den Störungen, die aus der Abkehr von Stahl vom amerikanischen Markt resultieren.

„Wir bedauern, dass die USA uns keine andere Option gelassen haben, die Interessen der EU zu schützen“, erklärte die Handelskommissarin Cecilia Malmstrom. Trotzdem werde die Tür für Verhandlungen niemals komplett geschlossen sein, da Unilateralismus und Protektionismus in dem eng verflochtenen globalen Wirtschafts- und Handelssystem keinen wirklich „verteidigen“ könnten. Außerdem stünden diese Prinzipien nicht im Interesse der Menschen, die nach dauerhaftem Wohlstand und Wohlbefinden streben.

Vor diesem Hintergrund sind China und die EU sowohl Opfer des amerikanischen Handelsprotektionismus, als auch strategische Partner, Unterstützer und aktive Teilnehmer am multilateralen Freihandel. Es wird erwartet, dass beide noch mehr zusammenarbeiten werden, um den Welthandel wieder auf diesen Prinzipien zu basieren.