Huzhou – Ein Vorbild im Kampf gegen Wasserverschmutzung

08.06.2018


Der Fluss Zhushan schlängelt sich durch das gleichnamige Dorf in der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Eine Dorfbewohnerin wäscht ihren Reis vor dem Kochen mit dem Flusswasser. Für die Einheimischen ist es ein wichtiges Anzeichen für die Wasserqualität, ob sie damit ihren Reis oder ihre Wäsche waschen dürfen. Sie erklärt: „Das Wasser hier ist sehr sauber, denn es gibt Kontrolleure für die Wasserqualität. Ich lebe seit über 60 Jahren hier."

Dem Dorfvorsteher Wu Mantang zufolge war Zhushan vor ein paar Jahren aber noch ein stinkender Fluss. Kein Vergleich zu dem klaren Gewässer, das sich dort heute präsentiert.

„Früher durfte das Flusswasser nicht zum Waschen vom Reis genutzt werden. Heute werden damit Reis, Gemüse, Kleidung und alles Mögliche andere gewaschen, weil die Wasserqualität besser geworden ist."

Die verbesserte Wasserqualität ist einem Projekt zur Abwasserregulierung zu verdanken. Mit einer Abwasseraufbereitungsanlage im Dorf können täglich 60 Tonnen Abwasser gereinigt werden. Solche Anlagen sind in der Gemeinde Changxing weit verbreitet. Der Gemeindevorsteher Zhou Weibing erläutert: „Das Abwasser wird nach der Aufbereitung zuerst auf die Felder und dann in die Flüsse geleitet. Dadurch ist das Wasser klarer. In der Gemeinde Changxing gibt es mittlerweile 391 Abwasseraufbereitungsanlagen, jedes Dorf besitzt eine solche Anlage."

Changxing ist ein Beispiel für den richtigen Umgang mit Wasser in der Region. Die Regierung der Provinz Zhejiang hat das Konzept des sogenannten „Fünffachen Wassermanagements" aufgestellt: Es beinhaltet Abwasseraufbereitung, Hochwasserschutz, Regenwasserableitung, Wasserversorgung und Wassereinsparung. Mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 42,9 Milliarden Yuan RMB werden das Abwasser aufbereitet, das Flussbett gereinigt und umweltbelastende Betriebe reguliert.

Huzhou gehört zu den ersten Städten in China, in denen das System eines Flussvorstehers eingeführt worden ist. Zhou Libin ist der Flussvorsteher im Dorf Xiaochendu am Taihu-See. Zu seinen Aufgaben gehört ein Inspektionsgang am Fluss des Dorfes.

„Einmal in der Woche mache ich einen Inspektionsgang an dem Fluss, für den ich verantwortlich bin. Dadurch kann Abwassereinleitung verhindert werden. Sollten wir schwebende Substanzen auf der Wasseroberfläche feststellen oder kommt es zu Veränderungen der Wasserqualität, greifen wir sofort ein."

Der Taihu-See ist einer der fünf größten Süßwasserseen Chinas und wird als Muttersee der Stadt Huzhou angesehen. Um diesen Muttersee zu schützen, wurden umweltbelastende Betriebe, die weniger als fünf Kilometer von dem See entfernt liegen, geschlossen. Ge Wei, Direktor des Verwaltungskomitees für den Tourismus- und Urlaubsort Taihu, erklärt: „Wir haben fünf Umweltprojekte rundum den Taihu-See gestartet. Alle umweltbelastenden Betriebe wurden geschlossen. Dank dem Aufbau neuer Infrastrukturen wird kein Abwasser mehr in den See geleitet. Dadurch hat das Seewasser das ganze Jahr über die Kategorie III."

Dank der Bemühungen von Regierung und Bürgern wurde die Wasserqualität in Huzhou in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. 2017 war das Oberflächenwasser in allen Gemeinden Huzhous mindestens Kategorie III. Es wurde außerdem nützliche Erfahrung im Kampf gegen Wasserverschmutzung gesammelt, die auch in anderen Landesteilen genutzt werden kann.


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Quelle: CRI

Schlagworte: Huzhou, Wasserverschmutzung,