Gericht in Hangzhou verurteilt Arzt zu zweieinhalb Jahren Haft

12.06.2018

Ein chinesischer Arzt aus der ostchinesischen Provinz Zhejiang ist zu einer Gefängnisstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Er wird beschuldigt, fünf Patienten aufgrund mangelnder medizinischer Sorgfalt mit HIV infiziert zu haben. Der Fall hatte im chinesischen Internet Empörung ausgelöst.

 

In der Urteilsbegründung hieß es, Zhao Jinfang, der im Provinzkrankenhaus für Traditionelle Chinesische Medizin in Hangzhou arbeitet, habe am 30. Dezember 2016 einen Saugschlauch mehrfach wiederverwendet, indem HI-Viren enthalten waren. Daraufhin infizierten sich fünf Frauen mit dem Virus. Zwei davon waren zum Zeitpunkt der Infektion schwanger, berichtete die Nachrichtenwebseite Caixin am Montag.

 

Eine Patientin hatte das Personal am 24. Januar 2017 bei einem Besuch des Krankenhauses vor der Blutabnahme darüber informiert, das ihr Mann HIV-positiv sei. Zhao setzte das Krankenhaus am selben Tag über seine Pflichtverstöße in Kenntnis und stellte sich einige Tage später der Polizei. Das Volksgericht im Distrikt Shangcheng sagte, Zhang verdiene eine milde Strafe, da er gestand und auf schuldig plädiert habe.

 

Der Schuldspruch, der bereits am 12. Dezember vergangenen Jahres ergangen war, wurde Anfang dieser Woche veröffentlicht. Viele Netizens äußerten online, das Urteil sei zu milde und forderten eine härtere Strafe dafür, dass der Arzt „das Leben von fünf Menschen ruiniert“ habe.

 

Ruan Qilin, Professor an der China University of Political Science and Law, sagte, das Urteil sei angemessen. „Zhao war Arzt, was ein legitimer Beruf ist. Und Zhao handelte nicht mit Vorsatz“, erklärte er in der Global Times. Hätte er absichtlich gehandelt, dann wäre das Urteil wesentlich härter ausgefallen.

 

Im chinesischen Strafrecht beträgt der Strafrahmen für medizinisches Personal, das fahrlässig den Tod oder Verletzung von Menschen in Kauf nimmt, bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: HIV,China,Arzt,Saugschlauch,Infizierung