China hat am Samstag eine neue Negativliste für ausländische Investitionen in den Pilot-Freihandelszonen (FHZ) des Landes vorgestellt, deren Zahl von 95 in der vorherigen Version auf nurmehr 45 gesunken ist.

Die neue Liste, die von der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) und dem Handelsministerium gemeinsam herausgegeben wird, tritt am 30. Juli dieses Jahres in Kraft.

Die Liste gilt für alle FHZs des Landes.

Im Vergleich zu den in einer landesweiten Liste – die am Donnerstag veröffentlicht wurde –, aufgeführten Öffnungsmaßnahmen hebt die Liste für FHZs ausländische Zugangsbeschränkungen in weiteren Bereichen wie Landwirtschaft und Bergbau weiter auf – oder lockert sie zumindest.

Konkret dürfen ausländische Investoren nicht mehr als 66 Prozent an der Züchtung neuer Weizen- und Maissorten und deren Saatgutproduktion beteiligt sein, gegenüber einer Obergrenze von 49 Prozent in der bisherigen Liste.

Beschränkungen für Joint Ventures oder ausländische Kooperationen bei der Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas werden aufgehoben.

Die Liste erleichterte auch die Beschränkungen im Kulturbereich, da ausländische Investoren nun auch eine Mehrheitsbeteiligung an Agenturen für darstellende Künste erwerben können.

Die neue Version ist zudem übersichtlicher als die Vorgängerversion, wobei die Punkte, die besonderen administrativen Maßnahmen unterliegen, gesondert aufgelistet werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die neue Version besser mit der landesweiten Liste vergleichbar.

China hat 2013 damit begonnen, Freihandelszonen in der Finanzdrehscheibe Shanghai zu erproben, um neue Wege bei der Verwaltung ausländischer Investitionen, der Handelserleichterung und der Transformation von Regierungsfunktionen zur besseren Integration der Wirtschaft in die internationale Praxis zu erproben.

In China gibt es jetzt elf FHZ-Pilotprojekte. Darüber hinaus hat die Zentralregierung beschlossen, den Bau einer Pilot-Freihandelszone auf der gesamten südchinesischen Insel Hainan zu unterstützen.

Der Negativlistenansatz wurde zunächst in der FHZ Shanghai erprobt. Alle Sektoren stehen ausländischen Investoren offen, mit Ausnahme derjenigen, die in der Negativliste aufgeführt sind.

Die Erklärung vom Samstag wurde genau zwei Tage nachdem das Land eine verkürzte Negativliste für ausländische Investitionen enthüllt hatte, die landesweit gilt, veröffentlicht.

Die Anzahl der Sektoren auf der landesweiten Liste wurde von 63 in der Vorgängerversion auf nun 48 reduziert.

Nach der neuen Liste erhalten ausländische Unternehmen vor allem einen breiteren Zugang zu Sektoren wie Finanzen, Transport, Automobil, Logistik, Energie und Landwirtschaft.