Experten: China könnte Kindergeld einführen

13.07.2018

China könnten in absehbarer Zukunft Familien mit mehr als zwei Kindern finanziell belohnen, um die rückläufige Geburtenrate aufzuhalten. Die gängige Familienplanungspolitik solle grundlegend verändert werden, meinten chinesische Demografen.

Mit derartigen Bemerkungen reagierten die Experten auf entsprechende Medienberichte, wonach Chinas Nationale Gesundheitskommission (NHC) derzeit die Möglichkeit prüfe, das so genannte Kindergeld einzuführen, wie es in Deutschland seit jeher der Fall ist.

Die Gesundheitskommission stellte bereits eine Expertengruppe zusammen, die damit beauftragt worden ist, die Auswirkungen von Fördergeldern auf die erwünschte Erhöhung der Geburtenrate zu kalkulieren. Entsprechende Forschungsarbeit könnte Medienberichten zufolge noch vor Ende des Jahres abgeschlossen werden.

Obwohl die NHC dies noch nicht bestätigt, gehen Demografen bereits davon aus, dass China angesichts des deutlichen Rückgangs der Geburtenrate wahrscheinlich im kommenden Jahr- wenn nicht schon früher- Kindergeld einführen wird.

Dennoch weisen mehrere Experten darauf hin, dass die Ergebnisse kurzfristig noch nicht zu sehen sein würden, auch wenn die Volksrepublik seine Familienplanung weiter lockern würde, da sich Chinas jüngere Ehepaare noch zögerlich bei der Entscheidung zum zweiten Kind zeigen.

Chinas Geburtenrate lag im Jahr 2016 bei 1,7. Das Statistische Jahrbuch vom vergangenen Jahr war nicht einmal in der Lage eine Rate zu ermitteln.

„Zu den künftigen grundlegenden Fördermaßnahmen zählen vor allem Direktsubventionen und Steuersenkungen. Die Belohnung der Ehepaare erfordert womöglich mindesten zwei bis fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Nur so könnte die Geburtenrate auf ein vergleichsweise besseres Niveau gehoben werden", sagte Liang Jianzhang, Wirtschaftsexperte an der Peking-Universität.

Chinas Bruttoinlandsprodukt belief sich im vergangenen Jahr, nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua, auf 80 Billionen Yuan (etwa 12 Billionen Euro).

 

 



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Quelle: CRI

Schlagworte: Kindergeld,Familienplanungspolitik,Direktsubventionen,Steuersenkungen