Multinationale Firmen zittern vor Erschütterungen für den Handel durch Zolltarife

18.07.2018

Der von den Vereinigten Staaten ausgelöste Handelsdisput hat vergeltende Reaktionen von großen Handelspartnern des Landes ausgelöst. Das wirft einen Schatten über das Geschäft der globalen, multinationalen Firmen.

Der deutsche Autohersteller Daimler AG ist nun der erste große, internationale Konzern, der eine Profit-Warnung herausgegeben hat. Diese gilt als Antwort auf die protektionistische „America First“ Doktrin der Regierung unter Donald Trump. Daimler nannte im vergangenen Monat den globalen Handelskonflikt und die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle als „den entscheidenden Faktor“ für die Senkung der aktuellen Jahresprognose. Als Konsequenz erwartet Daimler daher einen leichten Rückgang der Einkünfte vor Steuern und Gebühren für das Jahr 2018 im Vergleich zum letzten Jahr. 

Besucher betrachten am 15. Januar Fahrzeuge am Stand der Daimler AG Mercedes-Benz im Rahmen der North American International Auto Show 2018 in Detroit im US-Bundesstaat Michigan.

Es wird auch berichtet, dass sich der deutsche Autohersteller BMW den Mitbewerbern Hyundai und General Motors angeschlossen hat, um gegen die Pläne der Regierung Trump vorzugehen, welche Strafzölle auf importierte Fahrzeuge einheben möchte. Die Autohersteller haben einen Brief an das Handelsministerium der Vereinigten Staaten geschrieben, in dem sie ihre Bedenken geäußert haben. In den Vereinigten Staaten haben die meisten Firmen der Fortune 500 Liste ihren Firmensitz. Es wird erwartet, dass vor allem der Unternehmenssektor die Last der eskalierenden Handelsspannungen tragen wird. Die US-Handelskammer hat vor kurzem davor gewarnt, dass die neuen Zolltarife der Trump-Regierung auf Importe wahrscheinlich einen globalen Handelskrieg auslösen könnten. Andere Handelspartner haben bereits Vergeltungstarife gegen amerikanische Produkte in der Höhe von Milliarden US-Dollar angekündigt. 

„Die neuen Zolltarife auf Stahl, Aluminium und chinesische Importe sowie die Möglichkeit von zusätzlichen Zolltarifen auf Auto und Autoteile haben uns an den Rand eines globalen Handelskrieges gedrängt“, sagte die US-Handelskammer in einer neuen Studie. Die Handelskammer ist die größte Wirtschaftsgruppe im Land. Die US Handelskammer hat auch darauf hingewiesen, dass der Schritt vor allem die amerikanischen Konsumenten und Geschäftsfelder treffen werde. Dazu zählen der herstellende Sektor, Landwirte und Technologie-Unternehmen. Es werde höhere Kosten auf weitläufig gebrauchte Produkte und Materialien geben. Als Resultat wird dies den jüngsten wirtschaftlichen Aufschwung in den USA verlangsamen. 

Einige US-Unternehmen wurden bereits unter Druck gesetzt, um Maßnahmen zu ergreifen. Der Motorrad-Hersteller Harley-Davidson hat beispielsweise Ende Juni angekündigt, man werde die Produktion der Motorräder außerhalb der Vereinigten Staaten verlagern. Damit will man den Vergeltungs-Tarifen aus den Weg gehen, welche von der Europäischen Union als Antwort auf die US-Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe verhängt worden waren. „Die EU-Zolltarife gegen Motorräder von Harley-Davidson, die aus den USA exportiert werden, sind von 6 Prozent auf 31 Prozent gestiegen“, sagte Harley-Davidson in einem Schreiben an die US-Kommission für Wertpapiere und Börsen. 

Eine Gruppe von fast 60 US-Wirtschaftsverbänden, darunter das Nationale Konzil für Außenhandel, hat den Kongress aufgefordert, die Verwendung von Zöllen und anderen handelspolitischen Maßnahmen durch die Regierung Trump stärker zu überwachen. Sie sagten, die eskalierenden Strafzoll-Drohungen und die Möglichkeit eines Handelskrieges mit den Handelspartnern der Vereinigten Staaten - darunter auch einige der wichtigsten Verbündeten des Landes - schaffen eine Unsicherheit, welche die amerikanischen Bürger im ganzen Land und Geschäftsfelder in allen Industriesektoren zu spüren bekommen werden.

„Vereinfacht ausgedrückt sind diese Zolltarife eine Steuer für amerikanische Konsumenten und Geschäftsfelder“, sagte die US-Handelskammer auf ihrer Webseite.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Multinationale Firmen,Zolltarife