Chinas Wirtschaftswachstum hat das festgelegte Ziel von 6,5 Prozent in der ersten Jahreshälfte mit 6,8 Prozent leicht überstiegen. Experten sind trotz der aktuellen Spannungen in der Weltwirtschaft zuversichtlich, dass dieser Trend auch bis zum Jahresende fortgesetzt werden kann.

Laut der obersten Wirtschaftsaufsichtsbehörde des Landes kann Chinas Wirtschaft dieses Jahr weiterhin solide wachsen, wenn Investitionen erhöht und der Reform- und Öffnungsprozess in der zweiten Jahreshälfte weiter ermöglicht wird. China sei trotz der Ungewissheiten wegen der Handelsstreitigkeiten mit den USA auf einem guten Weg, das angezielte Jahreswachstum von 6,5 Prozent zu erreichen, wie Yan Pengcheng, Sprecher der Staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission, am Dienstag auf einer Pressekonferenz mitteilte. 

„Insgesamt haben wir die Zuversicht, die Voraussetzungen und ausreichend Fähigkeiten, um effektiv mit den Ungewissheiten in der Weltwirtschaft umzugehen und sicherzustellen, dass wir das Ziel vom Jahresanfang erreichen werden”, sagte er. Yan zitierte eine Reihe von unterstützenden Faktoren, um das Ziel zu erreichen, einschließlich Chinas geringes Haushaltsdefizit und Verschuldungsgrad, die stabilen Grundlagen des Bankensektors, abnehmende Unternehmensschulden und ausreichend politische Maßnahmen, die die Behörden anwenden könnten. Er betonte, dass die Regierung dauerhaft Anstrengungen unternehmen werde, um Investitionen auszuweiten und Wege zu finden, die einheimische Nachfrage zu erhöhen. Die Regierung werde den Markt weiter öffnen, das System der Negativliste voll ausnutzen und mehr ausländische Investitionen anziehen, erklärte er. Eine Negativliste zeigt Bereiche, in denen Investitionen für ausländische Investoren verboten sind.

In der ersten Jahreshälfte habe die Kommission laut Yan 102 Anlageinvestitionsprojekte mit einem Gesamtwert von 260,3 Milliarden Yuan (39 Milliarden US-Dollar) bestätigt. China verfüge über vielfältigen politischen Spielraum, um mit jeglichen Schocks umzugehen.

Die Kommentare folgten der Mitteilung, dass China im zweiten Quartal ein leicht geringeres Wachstum erzielt hätte und die Fabrikaktivitäten sich am schwächsten seit dem Juni vor zwei Jahren ausgeweitet hätten.

Trotz des leicht geringeren Wachstums im zweiten Quartal und den andauernden Handelsspannungen mit den USA sagten Ökonomen voraus, dass das Land für dieses Jahr immer noch das offizielle Ziel für das Bruttoinlandsprodukt-Wachstum erreichen werde.

Li Yong, stellvertretender Direktor der China Association of International Trade Expert Committee, sagte, China würde sein langfristiges Bekenntnis zur weiteren Marktöffnung nicht ändern.