Deutscher Experte

​Handelsprotektionismus der USA ist ein historisches Problem

21.07.2018

Der unilaterale Handels-Protektionismus der USA ist kein neues Produkt unter der gegenwärtigen Situation, sondern ein historisches Problem. Dies sagte Dr. Werner Rügemer, ein deutscher Publizist und Berater in einem jüngsten schriftlichen Interview mit Xinhuanet.

Seiner Ansicht nach seien die Vereinigten Staaten die Hauptquelle für unilateralen Handels-Protektionismus seit dem Zweiten Weltkrieg, speziell mit Nicht-Zoll-Maßnahmen. „Im Jahr 1944 spielten die USA eine dominante Rolle bei der Errichtung des internationalen Währungssystems mit dem US Dollar als führende Währung. Sie haben auch die Weltbank etabliert, was die US-Hegemonie in der globalen Wirtschaft und im Handel gesichert hat. Im Jahr 1947 haben die USA den Marshall Plan in West-Europa implementiert“, sagte Rügemer. Er fügte hinzu: „Im Jahr 1948 haben die USA die Errichtung des Koordinierenden Komitees für Export-Kontrolle („Coordinating Committee for Export Control“ COCOM) mit Sitz in Paris vorgeschlagen. Damit wollte man den Handel von Hoch-Technologie Produkten mit sozialistischen Ländern einschränken.“ 

Wie der Experte anmerkte, habe der US-Protektionismus auch die besten Verbündeten beeinflusst, beispielsweise West-Deutschland. So hätten die USA in den 1960er Jahren über ein Verbot den Handel mit Öl und Gas zwischen West-Deutschland und Russland unterbunden. „Im Jahr 1975 wurde das Komitee für Ausland-Investments in den Vereinigten Staaten („Committee on Foreign Investment in the United States“ CFIUS) etabliert. Damit wollte man japanische Investments in die USA verhindern, und dieses Komitee arbeitet immer noch effektiv“, fügte Rügemer hinzu. Bezüglich des Einflusses des Handels-Protektionismus der USA gegenüber China wies Rügemer darauf hin, dass die USA bis zum Jahr 2001 Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation blockiert hätten. „Der frühere US-Präsident Barack Obama hat auch eine Exekutiv-Verordnung erlassen, um den Kauf des deutschen Halbleiter-Produzenten Aixtron durch den  Fujian Grand Chip Investment Fund (FGC) zu verhindern“, sagte Rügemer. 

Schon zuvor hätten die USA Zölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus der Europäischen Union (EU), Kanada und Mexiko angekündigt. Vor kurzem wurden verschiedene Zoll-Listen auf chinesische Güter veröffentlicht, was den starken Widerstand Chinas und von Wirtschaftsgruppen in den USA ausgelöst hat. Nach Ansicht von Rügemer hätten all diese Aktionen einen direkten, negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass das Wachstum in der westlichen Wirtschaft, welches von den USA angeführt wird, viele strukturelle Probleme zeige. Dazu zählen unstabiles Wachstum des Finanzsektors, eine mögliche Finanzblase mit einer wirtschaftliche Abwärtsbewegung und ein sehr unausgeglichenes Wachstum zwischen Arbeitern, Mittelklassen und den großen Privat-Eigentümern. 

Rügemer sagte, sowohl China als auch Deutschland würden von der wirtschaftlichen Globalisierung profitieren. Er fügte hinzu, Repräsentanten der Arbeiter, Manager und Aktionäre in Deutschland hätten alle die Erfahrung gemacht, dass die chinesischen Investments positiv seien - für die Arbeitsplätze, für wirtschaftliche Stabilität und Wachstum, für technischen Austausch und für die Öffnung eines viel größeren Marktes. „Unter dem Druck der US-Regierung sollten wir nach neuen Möglichkeiten für eine Kooperation zwischen China und der EU und zwischen China und Deutschland suchen“, sagte Rügemer.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: ​Handelsprotektionismus,USA,China