China plant die Regeln für den Aktienhandel sowie für Investitionen ausländischer Unternehmen in China zu lockern und holt dafür die Meinung der Öffentlichkeit ein. Dies sei ein weiterer Schritt in der neuen Öffnungspolitik, wie das Handelsministerium mitteilte. 

Chinas Handelsministerium fragt ab Montag nach der öffentlichen Meinung zu einer überarbeiteten Regelung bezüglich strategischer ausländischer Investitionen in börsennotierte chinesische Unternehmen. „Die A-Aktien [Anm. in Yuan gehandelte Aktien], die von ausländischen Investoren durch strategische Investitionen erworben wurden, sind für 12 Monate nicht handelbar“, heißt es in der überarbeiteten Version auf der Webseite des Ministeriums.  Momentan geben die Regularien noch vor, dass solche Aktien für drei Jahre nicht handelbar sind. Die Neuerung zeigt, dass China die Kontrolle über ausländische strategische Investitionen lockern möchte.

Die Überarbeitung lockert auch die Anforderungen an ausländische Investoren, um in börsennotierte chinesische Firmen investieren zu können. Die Neuerung sieht vor, dass die ausländische Firma dafür entweder Vermögen im Ausland von mindestens 50 Millionen US-Dollar besitzen oder Vermögen von mindestens 300 Millionen US-Dollar managen muss.  In der aktuellen Version sind es noch 100 Millionen US-Dollar beziehungsweise 500 Millionen US-Dollar. Die Überarbeitung solle „die Kanäle zur Nutzung von Auslandsinvestitionen ausweiten und die gesunde Entwicklung von Chinas Wertpapiermarkt fördern”, wie das Ministerium dazu schreibt. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, die Vorschläge bis zum 29. August 2018 per Email, Fax, Brief oder per Besuch auf der Homepage zu kommentieren. 

Mit dem diesjährigen 40. Jahresstag der Reform- und Öffnungspolitik hat China eine Reihe von Schritten eingeleitet, um seine Öffnung weiter voranzutreiben. So veröffentlichte China vor einem Monat eine gekürzte Fassung der Negativliste für ausländische Investitionen, in der die Zahl der Artikel von 63 auf 48 reduziert wurde.