Das chinesische Bildungsministerium und die Nationale Gesundheitskommission haben einen Entwurf vorgestellt, mit dem Kurzsichtigkeit von Kindern in das System zur Leistungsevaluierung integriert werden soll. Zudem wurden eine Reihe von Anforderungen an Eltern und Schulen erlassen, um das Sehvermögen der Kinder besser zu schützen.

Ein kleines Mädchen bei einem Sehtest im Krankenhaus, Foto: China News Service

Der Entwurf, welcher der Öffentlichkeit nun vorgestellt wurde, sieht neben Maßnahmen zur Verhinderung von Kurzsichtigkeit unter Jugendlichen auch die systematische Erfassung von Mindersichtigkeit und anderen Gesundheitsfaktoren vor. Lokalregierungen dürfen Schulen künftig nicht mehr nur auf Grundlage von Testergebnissen und Anmeldezahlen evaluieren.

Die Zahl der Fälle von Kurzsichtigkeit unter chinesischen Teenagern sei in den vergangenen Jahren konstant hoch geblieben, was auf den Konsum von digitalen Geräten und mehr schulischen Aufgaben für Grund- und Mittelschüler zurückzuführen sei, hieß es in dem Bericht. Die Schüler, die von Kurzsichtigkeit betroffen sind, würden zudem immer jünger.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Kurzsichtigkeit erforderten gemeinsame Bemühungen von Regierungen, Schulen, Gesundheitsinstitutionen und Familien, lautete ein Credo. Zwischen 2018 und 2023 soll die Zahl der kurzsichtigen Jugendlichen um 0,5 Prozentpunkte pro Jahr sinken, in besonders betroffenen Provinzen um einen Prozentpunkt im Jahr.

Bis zum Jahr 2030 soll die Kurzsichtigenquote bei sechsjährigen Kindern unter drei Prozent liegen, bei Grundschülern unter 38 Prozent, bei Mittelschülern unter 60 Prozent und bei Oberschülern unter 70 Prozent.

Eltern werden dazu aufgerufen, mehr zum Schutz der Augen ihrer Kinder beizutragen und ihre Kinder gute Gewohnheiten zu lehren. Kinder sollten nicht mehr als fünfzehn Minuten am Stück und nicht länger als eine Stunde am Tag mit elektronischen Medien verbringen, schlugen die Politiker vor.

Zudem empfiehlt der Entwurf, die tägliche Lernbelastung von Dritt- bis Sechstklässlern auf weniger als eine Stunde und für Mittelschüler auf weniger als 90 Minuten zu reduzieren und die Arbeit grundsätzlich auf Papier statt am Bildschirm erledigen zu lassen.