Erdbebentrümmer auf einem Parkplatz in Badung auf der indonesischen Insel Bali, 5. August 2018, Foto: Xinhua.

Bei einem Erdbeben am Sonntag sind in Indonesien mindestens 91 Menschen ums Leben gekommen. Nach Behördenangaben wurden bei dem Erdstoß der Stärke 7,0 auf der Richterskala hunderte Menschen verletzt, tausende Häuser und Wohnungen wurden zerstört, die meisten davon auf der Insel Lombok im Zentrum des Landes.

 

„Die Verwundeten werden außerhalb der Krankenhäuser oder Gesundheitseinrichtungen behandelt, da viele Gebäude beschädigt oder instabil sind“, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho. Die Evakuierungsmaßnahmen seien angelaufen, fügte er hinzu, doch gestalteten sich diese schwierig, da die Kommunikationsverbindungen infolge des Bebens gestört seien.

 

Die schwersten Schäden gab es in den Bezirken Utara, Timur und Mataram auf Lombok. Durch das Beben brach auch auf der nahe gelegenen Insel Bali Panik aus, Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen und rannten ins Freie.

 

Das Beben ereignete sich am Abend gegen 18:46 Uhr. Das Epizentrum lag 18 Kilometer nordwestlich von Lombok Timur in einer Tiefe von 15 Kilometern, sagte ein Sprecher der Behörde für Meteorologie und Geophysik. Auf das Beben folgten 47 Nachbeben. Es ist das Zweite innerhalb weniger Tage. Bereits am 29. Juli waren 17 Menschen bei einem Beben der Stärke 6,4 getötet und 365 verletzt worden. 8871 Personen wurden obdachlos und 14940 Häuser zerstört.

 

Auf Lombok halten sich derzeit rund 200 chinesische Touristen auf. Das chinesische Generalkonsulat in Denpasar konnte bisher 37 von ihnen kontaktieren, darunter acht Personen aus Hongkong, die allesamt angaben, bei guter Verfassung zu sein. Einige konnten die Insel bereits verlassen. Das Generalkonsulat forderte Indonesien dazu auf, die Rettungsmaßnahmen zu verstärken und die Sicherheit der chinesischen Touristen zu gewährleisten.

 

Indonesien liegt im Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean von drei Seiten umgibt. In der Region kommt es regelmäßig zu Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Tsunamis.