Vergünstigungen

Beschäftigte aus Taiwan, Hongkong und Macau brauchen für das Festland keine Arbeitserlaubnis mehr

06.08.2018

Künftig werden Bewohner Taiwans, Hongkongs und Macaus keine Arbeitserlaubnis mehr benötigen, wenn sie von einem chinesischen Unternehmen des Festlandes angeworben werden. Sie werden also den Einwohner Festlandchinas gleichgestellt.

Die neue Regelung ist einer von elf Beschlüssen, die letzte Woche auf der Sitzung des chinesischen Staatsrats – des Regierungskabinetts der VR China – gefasst wurden. Bislang waren Unternehmen auf dem Festland dazu verpflichtet, bei den lokalen Behörden Arbeitserlaubnisse für Mitarbeiter aus den genannten drei Gebieten zu beantragen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten war diese Erteilung von Arbeitserlaubnissen vorgeschrieben.

Zur Erlangung einer Arbeitserlaubnis hatten die Bewerber verschiedene Unterlagen einzureichen, darunter die Geschäftslizenz des prospektiven Arbeitgebers, ein Gesundheitszeugnis und ein gültiges Reisedokument. Die Erlaubnis musste alle zwei Jahre erneuert werden und verfiel im Falle eines Wechsels des Arbeitgebers.

Mit dem Wegfall der Arbeitserlaubnis wurde das Ministerium für Arbeit und Sozialversicherung dazu verpflichtet, die Gleichstellung dieser Personengruppe mit den abhängig Beschäftigten des Festlandes zu überwachen und ein Regelwerk im Bereich der Arbeitsvermittlung, der sozialen Sicherungssysteme, der Registrierung der Arbeitslosigkeit und dem Schutz der Arbeitnehmerrechte zu erstellen.

Lo Wenyueh, eine 34 Jahre alte Redakteurin eines Verlagshauses in Beijing, sagt, dass der Wegfall der Arbeitserlaubnis ihr Leben sehr erleichtern werde. Sie ist seit September 2016 vom Verlag angestellt und hatte bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2017 noch keine Arbeitserlaubnis erhalten. Ohne dieses Dokument konnte sie nicht in den Genuss von Vergünstigungen kommen, die ihren Kollegen ohne weiteres zugänglich sind, darunter auch eine Krankenversicherung.

"Es hängt von der Firma ab, für wie lange ich eine Arbeitserlaubnis bekommen kann," sagt Lo.

"Jetzt muss ich keine Arbeitserlaubnis mehr für das nächste Jahr beantragen. Das ist eine große Erleichterung für mich," so Lo.

Als junge Taiwanerin begann Lo nach Abschluss ihres Studiums an einer namhaften Universität vor einigen Jahren in Beijing zu arbeiten. Ihr jüngerer Bruder arbeitet in  Suqian in der Provinz Jiangsu. "Für ihn wird es jetzt auch einfacher," meint sie.

Wang Huiyao, Präsident des Zentrums für China und Globalisierung, sagt, dass dieser Schritt erfolgt sei, um die Vorteile der Entwicklung des Festlandes auch Menschen aus Taiwan, Hongkong und Macau zukommen zu lassen. Es werde erwartet, dass eine große Anzahl von talentierten Arbeitskräften aus Taiwan, Hongkong und Macau vom Arbeitsmarkt des Festlandes angezogen würden und dabei helfen könnten, die Geschäfte in Übersee auszubauen.

Der Wegfall der Arbeitserlaubnis würde auch die Wirtschaftsentwicklung in den drei Gebieten fördern. Vor allem für Hongkong und Macau bedeutete die neue Regelung eine bessere Integration der Arbeitskräfte in die nationale Strategie der Greater Bay Area, mit der eine wirtschaftliche Integration der Region Guangdong-Hongkong-Macau erreicht werden solle, so Wang.


 


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Taiwan,Hongkong,Macau,Arbeitserlaubnis