Ungeklärter Giftanschlag in Großbritannien: USA verhängen neue Sanktionen gegen Russland

09.08.2018

Während der diplomatische Konflikt über den Russland zugeschriebenen Giftanschlag auf einen ehemaligen Spion und dessen Tochter weiter schwelt, kündigte das US-Außenministerium am Mittwoch neue Sanktionen gegen Russland in dieser Sache an. Von den Sanktionen sind amerikanische Waren und Hochtechnologieprodukte betroffen. 

In einer Stellungnahme spricht Heather Nauert vom US-Außenministerium davon, dass die russische Regierung "unter Verstoß internationaler Gesetze chemische oder biologische Kampfmittel u.a. gegen eigene Staatsangehörige eingesetzt hat." Die Sprecherin des Ministeriums nahm damit Bezug auf den britischen Staatsbürger Sergei Skripal und dessen Tochter Yulia Skripal. Nauert beschuldigt Moskau, bei diesem versuchten Mordanschlag das Nervengift "Novichok" zum Einsatz gebracht zu haben. 


Die Sanktionen der USA erfolgten in Einklang mit dem Chemical and Biological Weapons Control and Warfare Elimination Act (CBW Act) aus dem Jahre 1991, so Nauert. 


"Nach einer Frist von 15 Tagen innerhalb derer die Entscheidung dem Kongress vorliegt, werden die Sanktionen durch eine Veröffentlichung im Bundesregister in Kraft gesetzt, was voraussichtlich um den 22. August 2018 der Fall sein wird." 


Der frühere russische Doppelagent Sergei Skripal, 66, und seine Tochter Yulia waren am 4. März vor einem Einkaufszentrum in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos auf einer Parkbank aufgefunden worden.


Großbritannien geht davon aus, dass die beiden einem Nervengift ausgesetzt wurden und machen Russland dafür verantwortlich, während die russische Regierung jegliche Verwicklung in diese Affäre abstreitet.


Gemeinsam mit anderen westlichen Ländern verfügten die Vereinigten Staaten nach dem Giftanschlag die Ausweisung von 60 russischen Diplomaten und Geheimdienstangehörigen, die in den USA und am Sitz der Vereinten Nationen akkreditiert waren. Das russische Konsulat in Seattle wurde geschlossen.

 

Als Gegenmaßnahme verwies Russland Diplomaten aus 23 Staaten des Landes.


Zusätzlich wurden die Spannungen durch den Tod von Dawn Sturgess, 44, erhöht, die am 30. Juni in der englischen Kleinstadt Amesbury mit dem gleichen Gift in Berührung kam. Sie starb daran, während ihr Partner Charlie Rowley, 45, den Vorfall überlebte.


Der Kreml sieht keine Veranlassung dafür, die Giftattacken mit Russland in Verbindung zu bringen.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Giftanschlag, Großbritannien, USA, Russland