Englischunterricht

Online-Kurse schlagen eine Brücke zwischen den Kulturen

10.08.2018

Immer mehr Menschen in China nehmen Englischunterricht durch Onlinedienste wie VIPKid in Anspruch. Die Lehrer des Instituts unterrichten nicht nur ihre Muttersprache, sondern sind auch Botschafter der Kulturen. Am Mittwoch trafen sich 300 Lehrer in Texas zu einer Regionalkonferenz.


Für Amerikaner mag es eine Herausforderung sein, chinesischen Kindern Englisch über das Internet beizubringen, doch zwischen den Kulturen zu vermitteln ist eine einzigartige und erfüllende Erfahrung. So lautet zumindest die Sichtweise der mehr als 300 Lehrer von VIPKID, die sich am Mittwoch im texanischen Dallas zu ihrer zweiten Regionalkonferenz trafen.

 

Der chinesische Anbieter für Englischunterricht wurde im Jahr 2003 gegründet und beschäftigt mehr als 60000 Muttersprachler, die meisten davon aus den Vereinigten Staaten, als Online-Lehrer für Kinder unter zwölf Jahren. Lehrer, die für den Onlinedienstleister arbeiten, können ihre Stundenpläne je nach eigenem Zeitbudget online veröffentlichen und Klassen von überall dort unterrichten, wo es einen Internetanschluss gibt.

 

Viele Lehrer nutzen auch die Chance, mehr über die chinesische Kultur zu lernen. Die amerikanische Lehrerin Joan Grabowski, die seit März bei VIPKID arbeitet, entdeckte ihr Interessen an chinesischer Geschichte und Kultur über Kurse, die das Unternehmen anbot. Für sie ist eine faszinierende Erfahrung, sieben chinesischen Kindern Englischunterricht zu erteilen und persönliche Kontakte zu Familien auf der anderen Seite der Welt zu knüpfen.

 

„Es gibt engen Kontakt zwischen der chinesischen Familie und der Familie des Lehrers in den USA“, erzählte sie: „Chinesen sind sehr interessiert daran, ihre Kultur zu verbreiten und von unserer Kultur zu lernen. Es ist so eine positive Erfahrung.“

 

Mehr und mehr chinesische Eltern freuen sich über das Angebot von Online-Unterricht in englischer Sprache und so dient dieser über kulturelle und regionale Grenzen hinweg als Brücke zwischen Angebot und Nachfrage.

 

Nach einer Analyse der chinesischen Consultingfirma iResearch aus dem vergangenen Jahr wird die Zahl der Kunden auf acht Millionen und der Marktwert auf fünf Milliarden Yuan (rund 630 Millionen Euro) im Jahr 2019 steigen.

 

Letztes Jahr hat VIPKID damit begonnen, neben dem Englischunterricht auch mehr als 10000 Studenten Chinesisch beizubringen. Viele von ihnen sind Kinder von Lehrern, die bereits bei VIPKID unterrichten. Kris Hiwell ist einer von ihnen.

 

Er geriet durch seine Frau an VIPKID, die bereits seit mehr als einem Jahr dort arbeitet. Nun lernt der zwölfjährige Sohn des Paares Chinesisch. „Sie sagen, Mandarin ist die Sprache der Zukunft, und mein Sohn lernt sie bereits“, freut sich Kris.

 

Hiwell und seine Frau erwägen, nach China auszuwandern, um dort als Vollzeitlehrer zu arbeiten, damit ihr Sohn eine bessere Sprachumgebung erhält. Unternehmensziel sei es, eine Brücke zwischen den USA und China zu errichten, um globalisierte Bürger zu schaffen.


„Kinder in China wachsen mit amerikanischen Lehrern auf und lernen die amerikanische Kultur. Und amerikanische Lehrer, die noch nie ihr Land verlassen haben, lernen plötzlich die chinesische Kultur zu schätzen“, sagt Kris.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Online,Englischunterricht,Kinder