Berichten zufolge hat sich US-Präsident Donald Trump abfällig gegenüber ausländischen Studenten geäußert, die er zu großen Teilen als Spione bezeichnete. China stellt ein Drittel der Auslandsstudenten in den USA, weshalb Experten negative Folgen für Chinesen in den USA befürchten. Die irrationalen Kommentare würden Angst und Fremdenhass fördern und zudem den USA selbst schaden. 

Bis Montag wurden auf der Petitions-Website des Weißen Hauses bereits 4000 Unterschriften gesammelt, die US-Präsident Donald Trump auffordern, sich dafür zu entschuldigen, Berichten zufolge behauptet zu haben: „Fast jeder Student, der in unser Land kommt, ist ein Spion.”

Laut dem Weißbuch der Bildungsagentur MentorX vom Juni machen chinesische Studenten 32,5 Prozent aller ausländischen Studenten in den USA aus. Das ist in den letzten acht aufeinanderfolgenden Jahren mehr als jede andere Nation. Letztes Jahr studierten mehr als 350.000 chinesische Studenten in den USA - ein 6,8-prozentiger Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.  Dabei trugen sie dem Weißbuch zufolge 12,55 Milliarden US-Dollar zur amerikanischen Wirtschaft bei. 

Chinesische Beobachter verurteilten die angstschürenden Kommentare des Präsidenten als „bedauerlich irrational” und gefährlich für die chinesische Gemeinschaft, die in den USA lebt.

United Chinese Americans (UCA), eine Vereinigung von chinesisch-amerikanischen Organisationen aus den USA, veröffentlichte am Donnerstag eine Mitteilung, in der sie Trumps „verqueren und unamerikanischen” Kommentare verurteilten. UCA nannte die Kommentare „unbegründet” und „zutiefst beleidigend” und forderte das Weiße Haus dazu auf, die Verunglimpfung von chinesischen Studenten durch den Präsidenten aufzuklären. Eine entsprechende Stellungnahme lässt noch immer auf sich warten.

Li Haidong, Professor am Institut für Internationale Beziehungen der China Foreign Affairs University, sagte, das Ereignis reflektiere nicht nur die individuelle diskriminierende Meinung des obersten US-Politikers, sondern auch die negative Meinung gegenüber China und dem chinesischen Volk, die die gesamte politische Elite in den USA vereint. Solche irrationalen Bemerkungen, besonders vom US-Präsidenten, würden die Ängste in der amerikanischen Gesellschaft gegenüber China noch verschlimmern und die chinesische Gemeinschaft dort in Gefahr bringen, sagte Li der Global Times am Montag. 

Überdies warnte Li davor, dass die USA unter ihrer irrationalen Führung ihre Wettbewerbsfähigkeit als wichtigstes Innovationszentrum verlieren würden, mit der sie weltweit die besten Talente anlocken konnten. „Ich bin besorgt darüber, dass mein Kind von den USA gefangen gehalten werden könnte, nur weil sie verdächtigen, dass es ein Spion ist”, sagte eine Mutter aus Beijing am Montag, deren Kind plant, in den USA zu studieren. Sie wollte nicht, dass ihr Name genannt wird.