China und USA nehmen Handelsgespräche wieder auf

17.08.2018

Auf Einladung der US-Regierung wird ein hochrangiger chinesischer Unterhändler Ende des Monats nach Washington reisen, um dort die Handelsgespräche zwischen beiden Ländern wieder aufzunehmen. Dies geht aus einer Stellungnahme des chinesischen Handelsministeriums vom Donnerstag hervor.  

Es wird sich dabei um das erste bilaterale Gespräch seit der Eskalation des sino-amerikanischen Handelsstreits im Juni handeln, weshalb es von hohen Erwartungen begleitet ist.

Auf amerikanische Einladung wird eine chinesische Delegation, angeführt von Wang Shouwen, stellvertretender Handelsminister und Chinas Vize-Repräsentant für internationale Handelsfragen, mit David Malpass, Unterstaatssekretär des US-Finanzministeriums für internationale Fragen, zusammentreffen. 

Die beiden Seiten werden sich über den besorgniserregenden Stand der chinesisch-amerikanischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen austauschen, heißt es in dem Statement.

"China widersetzt sich einseitigen Entscheidungen und marktprotektionistischen Maßnahmen und wird keine unilateralen, marktbeschränkenden Praktiken hinnehmen. Stattdessen befürwortet es Dialog und Verständigung auf der Grundlage von Gegenseitigkeit, Gleichheit und Ganzheit."

Nach der Verhängung von Strafzöllen durch Washington mit dem Ende der letzten hochrangigen Handelsgespräche im Juni hatte Beijing Gegenmaßnahmen getroffen. Die Spannungen nährten Befürchtungen, dass der Handelsstreit die Weltwirtschaft aus dem Gleichgewicht brächte. 

Es ist noch unklar, ob die Handelsgespräche vor oder nach dem 23. August wieder aufgenommen werden. Für diesen Tag hatte Washington die Verhängung weiterer Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 16 Milliarden US-Dollar angekündigt. Beijing hatte eine entsprechende Gegenreaktion in Aussicht gestellt.

Bei der letzten Runde der Gespräche Anfang Juni war US-Handelsminister Wilbur Ross mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Liu He in Beijing zusammengetroffen. 

Experten werten Wangs Reise in die USA als ein positives Zeichen, das nicht nur dazu beitragen werde, Missverständnisse zwischen beiden Regierungen zu beseitigen, sondern der Hoffnung Raum gebe, dass es zu einer Verminderung der die internationalen Finanzmärkte in Aufregung versetzenden Spannungen komme.

Die amerikanische Handelspolitik gegenüber China sei sehr widersprüchlich und reflektiere einen Interessenskonflikt zwischen verschiedenen Abteilungen der amerikanischen Regierung, meint Dong Yan, Forscherin an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

"Wie aus früheren Verhandlungen hervorgeht, ist das US-Finanzministerium nach wie vor an einer Einigung auf dem Verhandlungswege interessiert, da es Wert legt auf  nachhaltige amerikanisch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen, während das Büro des US-Repräsentanten für internationale Handelsfragen eine härtere Position gegenüber Einfuhren aus China einnimmt."

Dong ist der Auffassung, dass seit der Einführung der Strafzölle vor zwei Monaten bereits Auswirkungen auf die Realwirtschaft der USA festzustellen sind, was zu Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen Ministerien, unter multinationalen Konzernen und innerhalb der amerikanischen Geschäftswelt geführt habe.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,USA,Verhandlung,Handelsstreit