Tibet sucht Balance zwischen Natur und Tourismus

Quelle: german.china.org.cn
12.09.2018
 

Besucher bringen Geld, doch die Ökologie ist wichtiger, sagte der Vorsitzende des Autonomen Gebiets.

Die chinesische Autonome Region Tibet will Umweltschutzmaßnahmen vor die Entwicklung des Tourismus stellen. Dies sagten Beamte bei der Vierten China Tibet Tourismus- und Kulturexpo, die am Dienstag zu Ende gegangen ist.

Die Tourismusindustrie in der Region hat sich in den letzten Jahren schnell entwickelt und wurde zu einem Wachstumstreiber, sagte Qizhala, der Vorsitzende der Lokalregierung im Rahmen der Expo. Der Tourismus trägt mindestens 30 Prozent zum tibetischen Bruttoinlandsprodukt bei, sagte er. Die Anzahl der Touristen aus der Heimat und dem Ausland, welche Tibet jährlich empfängt, soll 30 Millionen erreichen - im Jahr 2012 waren es noch zehn Millionen und im Jahr 2015 schon 20 Millionen, sagte er. 

Die Tourismus- und Kulturexpo geht am Dienstag zu Ende.

Trotz des atemberaubenden Tourismusbooms hat die Lokalregierung immer den Umweltschutz betont, sagte er. Man arbeite mit Experten zusammen, die sich auf das Qinghai-Tibet Plateau konzentriert haben. Man höre auf ihre Ratschläge, um den Umweltschutz mit dem Tourismus auszubalancieren. Es werden Anstrengungen unternommen, um „eine blinde Entwicklung und eine Überentwicklung“ zu verhindern, sagte er. 

[Raupenpilz-Händler aus der tibetischen Stadt Nagqu nehmen an der Expo teil. [Foto/China Daily] ] 

Die Region plant auch, die Anzahl der Touristen zu reduzieren, welche Aussichtspunkte in der Nähe von Gletschern besuchen wollen, wie beispielsweise den Berg Qomolangma. Eine Obergrenze für Besuche am Berg Qomolangma soll im Jahr 2019 festgelegt und implementiert werden, sagte er. „Wir müssen immer den Mindeststandard beim Umweltschutz im Auge behalten“, sagte er. Seit dem Jahr 2009 wurden insgesamt 9,6 Milliarden Yuan (1,4 Milliarden Dollar) in den Umweltschutz der Region investiert. Alleine im letzten Jahr wurden 1,14 Milliarden Yuan investiert, hieß es von der Lokalregierung. Um die Tierwelt besser schützen zu können, wurde im Jahr 2015 ein Mechanismus eingeführt, nach dem Landwirte und Hirten, welche Verluste durch Wildtiere erlitten haben, eine Entschädigung erhalten können. Bislang wurden dafür 85 Millionen Yuan ausgegeben. 

Bezüglich der Zukunft äußerte sich Yao Tandong, der Direktor des Instituts für das Qinghai-Tibet Plateau an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er schlug während der Expo vor, dass mehr Nationalparks errichtet werden, um Tourismus-Ressourcen besser zu nützen und die Umwelt zu schützen. Dank der Studien des wissenschaftlichen Studien-Teams des Qinghai-Tibet Plateaus erwägt die Region die Einrichtung von vier Nationalparks in der Region. Dazu zählen Tibets größter See, der Berg Qomolangma; der Yarlung Zangbo; und der Erdwald des Königreichs Guge. Sobald diese landschaftlichen Nationalparks eingerichtet worden seien, könne eine einheitliche Planung zu ihrem Schutz durchgeführt werden, um die durch den Tourismus ausgelösten Schäden auf die Umwelt zu minimieren, sagte Qizhala.

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Schlagworte: Tibet,Balance,Natur,Tourismus

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