Tourismusboom im Dorf Qiudi dank der tibetischen Kultur

12.09.2018


Li Guiquan ist Leiter der Gemeinde Guergou, der das Dorf Qiudi untergeordnet ist. Er findet, dass das Dorf perfekt für einen langen Urlaub geeignet ist.

„Alle 59 Haushalte im Dorf empfangen Gäste. Im Sommer kommen Touristen hierher, um das kühle Wetter zu genießen. Manchmal verbringen sie einige Monate im Dorf Qiudi. Sie schätzen die gute Luft, die Landschaft und die netten Menschen hier. Die Gyalrong Tibeter sind schlicht und freundlich."

Das Einkommen der 59 Bauernhaushalte setzt sich aus drei Bereichen zusammen. Die Bauern erhalten Dividenden aus dem Betrieb der Weide und des Wasserkraftwerks des Dorfs. Zweitens gehen viele Bauern als Wanderarbeiter in die Hauptstadt Chengdu oder machen dort Geschäfte. Drittens pflücken sie von April bis Juni Heilkräuter von den Berghängen. Nimmt man die Einnahmen aus dem Tourismus hinzu, dann beträgt das Pro-Kopf-Einkommen der Bauern pro Jahr etwa 30.000 Yuan RMB, umgerechnet rund 3.700 Euro.

Tesring Serjig ist zuständig für den Tourismus im Dorf Qiudi. Sie erzählt, dass sich die Frauen im Dorf um das Essen und die Unterkunft der Touristen kümmern. Jede Frau kann auch sticken. Die 49-jährige Tesring Serjig beherrscht die traditionelle Stickerei der Gyalrong Tibeter. Sie sei zufrieden mit ihrem Leben nach dem Umzug und erhoffe sich ein besseres Leben durch den Tourismus.

„Nach dem Umzug im Jahr 2005 haben wir unser Haus zu einer Pension umgebaut. Durch die touristischen Angebote können wir jährlich rund 60.000 Yuan RMB verdienen. Meine Werke der tibetischen Stickerei bringen zusätzlich rund 10.000 Yuan RMB im Jahr ein. Außerdem pflücken wir traditionelle medizinische Kräuter, damit verdienen wir rund 30.000 Yuan RMB. Das Leben ist viel besser geworden. Unser Haus hat eine Fläche von über 400 Quadratmetern und verfügt über acht Toiletten. Ich bin zuversichtlich für unsere Zukunft. "

Das Dorf Qiudi ist von reichlichen natürlichen Ressourcen umgeben. Dies hat viele junge Dorfbewohner dazu bewegt, sich im Tourismus zu engagieren. Baguan stammt aus dem Dorf Qiudi und studiert nun an der Sichuan Berufschule in Suining Tourismusmanagement. Sie will mit ihren Kenntnissen zum Tourismusboom in ihrer Heimat betragen.

„Ich studiere Tourismusmanagement, weil ich zur Entwicklung meiner Heimat beitragen will. Die Region wird touristisch immer mehr erschlossen. Wir verfügen über die schöne Bipeng-Schlucht, einen Skiort auf dem Berg Zhegu und über die Thermalquelle Wuergo. Wir Gyalrong Tibeter haben keine eigene Schriftzeichen, aber wir haben unsere Sprache. Ich hoffe, dass unsere Sprache weiter überliefert wird. Weil wir von der Sprache der Han-Chinesen tief beeinflusst sind, droht unsere Sprache verloren zu gehen. Das ist ein Problem, das den Verlust unserer Kultur bedeutet."

In den letzten Jahren wurden die Strom- und Wasserversorgung, die Viehwirtschaft und der Tourismus im Dorf Qiudi modernisiert. Alle Familien haben eigene Autos und Häuser. Die typischen tibetischen Pensionen und die Erfahrungen, die die Anwohner bei der Bewirtung der Gäste sammeln, sorgen für einen wachsenden Touristenstrom.


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Quelle: CRI

Schlagworte: Tourismus, Qiudi, tibetische Kultur