Vor dem für Dienstag oder Donnerstag dieser Woche in Pjöngjang angesetzten Treffen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sagen chinesische Experten trotz der ins Stocken geratenen Gespräche zwischen Pjöngjang und Washington Fortschritte bei der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel voraus.

Am Freitag zitierte Reuters südkoreanische Regierungsvertreter mit der Einschätzung, dass Moon gemeinsam mit Kim an einem Rahmenwerk zur Denuklearisierung Nordkoreas arbeite und das dritte Treffen der beiden Staatschefs von einer gemeinsamen Erklärung über das Ende des Koreakrieges (1950-53) gekrönt werden könne.

Es sei genau der richtige Zeitpunkt, um diese beiden Themen zusammenzuspannen, denn es handelt sich bei ihnen um die zentralen Punkte der Koreafrage, die nur gemeinsam gelöst werden könnten, sagte Cui Zhiying, Direktor des Korea-Forschungszentrum der Shanghaier Tongji Universität am Sonntag gegenüber der Global Times.

Ohne Denuklearisierung könne kein Friedensprozess gelingen, sagte Cui. Und ohne Friedensprozess sei Nordkorea nicht zur nuklearen Abrüstung bereit. Eine Erklärung über die Beendigung des Kriegszustandes auf der Halbinsel wäre der erste Schritt hin zum Frieden.

Reuters berichtet, dass US-Präsident Donald Trump den südkoreanischen Präsidenten Moon darum gebeten habe, als Chefvermittler zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea aufzutreten, da Kim am 5. September dem Sonderbotschafter Moons erklärt habe, die Denuklearisierung innerhalb der ersten Amtszeit Donald Trumps, die im Jahre 2021 endet, abschließen zu wollen.

Dieser Zeitplan zeige, dass es Kim Ernst ist mit der Denuklearisierung, sagte Cui. Allerdings müsse Amerika eng mit Nordkorea zusammenarbeiten, um den Plan zu verwirklichen.

Das Weiße Haus plane ein zweites Treffen zwischen Trump und Kim, nachdem es vom nordkoreanischen Machthaber einen "sehr warmherzigen" Brief erhalten habe.

Ein mögliches zweites Treffen zwischen Kim und Trump ist ein positives Zeichen und würde, so es denn stattfände, das Vertrauen zwischen den beiden Staaten enorm festigen, so Cui.