Wachstum

Chinas oberste Reformbehörde investiert mehr in die Infrastruktur

19.09.2018

Chinas Reformbehörde will verstärkt in die Infrastruktur investieren. Im Fokus stehen strukturschwache Regionen im Westen des Landes. Aber auch Umweltschutzprojekte erhalten mehr Aufmerksamkeit. Das Wachstum der Investitionen hatte sich zuletzt verlangsamt.

Bauarbeiter auf einer Baustelle in Huai'an, Jiangsu.

Chinas Nationale Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC), die wichtigste Wirtschaftsbehörde des Landes, hat mehr Investitionen in die Infrastruktur angekündigt. Dabei sollen vor allem diejenigen Branchen im Fokus stehen, welche die Produktivität steigern und qualitativ hochwertiges Wachstum fördern können.

Meng Wei, eine Sprecherin der NDRC, sagte am Dienstag, das Land werde seine Ressourcen kanalisieren. Dadurch solle einerseits das Wachstum der Infrastrukturinvestitionen stabilisiert und die Effizienz gesteigert, andererseits aber auch die Staatsverschuldung eingedämmt werden. China werde neue Maßnahmen ergreifen, um Kapital in die Landwirtschaft, die Bekämpfung der Armut, den Umweltschutz und andere Sektoren zu lenken, sagte Meng auf einer Pressekonferenz in Beijing.

Bis heute sind 130 der 172 in Planung befindlichen Wasserschutzprojekte im Bau. Die Gesamtinvestitionen übersteigen eine Billion Yuan. Zudem werden mehrere Eisenbahnstrecken gebaut.

„Wir arbeiten hart daran, eine Reihe neuer Projekte zu lancieren, insbesondere in den zentralen und westlichen Regionen Chinas“, sagte Ma Qiang, der stellvertretende Leiter der Infrastrukturabteilung bei der NDRC. „Außerdem werden mehr Bemühungen unternommen, um die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in Schwung zu halten“, fügte er hinzu.

Das Wachstum der Infrastrukturinvestitionen in China hatte sich zuletzt weiter verlangsamt. In den ersten acht Monaten des Jahres stiegen die entsprechenden Zuflüsse im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent. Im Vergleich mit dem Zeitraum Januar bis Juli waren es noch 5,7 Prozent, so das Nationale Statistikbüro.

Strukturschwache Regionen stehen im Mittelpunkt

Feng Yongsheng, Forscher an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte, diese Runde der Infrastrukturpolitik habe einen klaren Zweck. Der Schwerpunkt liege auf der Stärkung von schwächeren Regionen. „Dadurch soll die Entwicklung ausgewogener werden und weniger entwickelte Regionen mithilfe von guter Infrastruktur besser gedeihen. Außerdem legt die Regierung großen Wert darauf, dass die Kapitalauslastung effizienter wird.“

Solche Merkmale würden dazu beitragen, dass die Vorgaben der Politik in den kommenden Monaten eine effektive Rolle beim Ausbau der Investitionen in die Infrastruktur spielen könnten, fügte er hinzu.

Die NDRC wies am Dienstag zudem darauf hin, dass ein Mechanismus zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Ministerien eingerichtet werde, um die Kommunikation zu erleichtern, die Arbeitseffizienz zu steigern, und eine bessere Aufsicht der Regierung in der Investitionspolitik zu ermöglichen.

Infrastrukturinvestitionen könnten dazu beitragen, dass China die negativen Auswirkungen der chinesisch-amerikanischen Handelsspannungen ausgleicht. Dies liege zum Teil daran, dass inländische Investitionen eine fundamentale Triebkraft für die Wirtschaft seien, sagte Zeng Kanghua, Professor an der Zentralen Universität für Finanzen und Wirtschaft in Beijing.

Infrastrukturverbesserungen könnten mehr in- und ausländische Unternehmen dazu veranlassen, in weniger entwickelte Regionen zu investieren und die lokale Wirtschaft zu stärken, ergänzte er.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Infrastruktur,Investition,Reformbehörde