Experten weisen Gerüchte über genetisch veränderte Lebensmittel zurück

27.09.2018

Experten haben kürzlich kursierende Gerüchte über gentechnisch veränderte (GVO) Lebensmittel widerlegt, die in der Öffentlichkeit Besorgnis ausgelöst hatten. Ein Gen, das im Körper von Chinesen infolge des Konsums von gentechnisch veränderten Lebensmitteln entdeckt wurde, könne eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellen, wie es in einem Artikel, der auf der populären Social-Networking-Plattform WeChat weit verbreitet wurde, heißt . 

Der Artikel besagt, dass das Gen mit dem Namen "SCoAL", das normalerweise in GVO-Lebensmitteln vorkommt, in den Chromosomen Dutzender gewöhnlicher Menschen aus China nachgewiesen wurde. Er bezieht sich auf eine Studie, die in einem britischen Wissenschaftsmagazin namens  Shelly Genetics Newswire  veröffentlicht wurde. Das "SCoAL" -Gen ist in der Lage, Bernsteinsäure im menschlichen Körper zu synthetisieren, was den Prozess der DNA-Replikation unterbrechen könnte, so der Artikel. In dem Artikel wurde auch behauptet, dass das Gen auch im Körper der Kinder der untersuchten Personen entdeckt wurde, was bedeutet, dass es an die nächste Generation weitergegeben werden könnte.

 

In einem Interview mit  Science and Technology Daily  sagte Lin Min, ein Forscher vom Forschungsinstitut für Biotechnologie an der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften, dass die sogenannte "Shelly Genetics Newswire", die in dem Artikel erwähnt wird, nicht existiere, und das "SCoAL"-Gen sei eine komplette Erfindung. Lin erklärte, Bernsteinsäure sei eine chemische Substanz, die in allen Organismen existiere, insofern sei es normal, sie in GVO-Kulturen zu finden.

 

Eine weitere Behauptung in dem Artikel ist, dass die Expo 2010 in Shanghai streng GVO-Lebensmittel geprüft habe, damit sie nicht der Gesundheit der ausländischen Gäste schaden können, während GVO-Lebensmittel Chinesen angeboten wurden. Als Reaktion auf die Behauptung sagte Fang Xuanchang, ein Experte von der Webseite für wissenschaftliche Popularisierung, agrogene.com, dass gentechnisch veränderte Sojabohnen als Zutat für das auf der Messe servierte Speiseöl verwendet worden seien.

 

Die Expo habe die GVO-Testtechnik genutzt, um die Anforderungen für die Kennzeichnung von GVO-Lebensmitteln zu erfüllen, die vom Land genehmigt wurden, erklärte das Ministerium für Wissenschaft und Technologie im April 2010 auf seiner Website. Allerdings machten laut Daten des US-amerikanischen Nationalen Statistikdienstes über Landwirtschaft vom Juni gentechnisch veränderte Sorten mehr als 90 Prozent der drei wichtigsten Nutzpflanzen – Mais, Baumwolle und Sojabohnen – in den USA aus. In den europäischen Ländern wurden 49 GVO-Kulturen, einschließlich Baumwolle, Mais und Raps, von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit im September 2014 genehmigt. Mark Lynas, ein britischer Autor und Umweltschützer, sagte, seit dem Beginn der großflächigen Produktion von GVO-Pflanzen 1996 habe es keine Sicherheitsunfälle im Zusammenhang mit GVO-Lebensmitteln in mehr als 60 Ländern und Regionen, in denen GVO-Lebensmittel zugelassen sind und in denen drei Viertel der Weltbevölkerung leben, gegeben.

 

GVO-Lebensmittel sind in China ein kontroverses Thema, da sich viele Verbraucher Sorgen über die möglichen Gefahren für ihre Gesundheit machen. Trotz der Kontroverse verstärkt China die Industrialisierung von GVO-Kulturpflanzen, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern, so eine vom Staatsrat im Jahr 2016 veröffentlichte Richtlinie. Die Richtlinie besagt, dass angesichts der Sicherheitsbedenken zuerst nicht essbare GVO-Pflanzen, und dann Futterpflanzen und normale Nahrungspflanzen entwickelt würden. GVO-Grundnahrungsmittel würden zuletzt eingeführt. In China dürfen nur gentechnisch veränderte Baumwolle und Papaya in großem Maßstab angepflanzt werden.



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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Gerüchte,SCoAL,genetisch veränderte Lebensmittel