Bericht des IWF

Immer mehr Zentralbanken halten Renminbi

11.10.2018

Zentralbanken auf der ganzen Welt halten mehr Renminbi-Bestände. Experten werten dies als Zeichen dafür, dass sich die Internationalisierung der chinesischen Währung langfristig fortsetzt.


Zentralbanken auf der ganzen Welt haben ihre Bestände in Renminbi im zweiten Quartal des Jahres um 32,6 Prozent erhöht, trotz der Abwertung der chinesischen Währung. Dies geht aus jüngsten Zahlen des Internationalen Währungsfonds hervor.

Analysten werten dies als Zeichen für eine stärkere Nutzung der chinesischen Währung im Ausland und rechnen damit, dass der Renminbi in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnt. „Es ist sicher, dass sich die Internationalisierung des Yuan langfristig fortsetzen wird, trotz kurzfristiger Marktfluktuationen und wirtschaftlichem Gegenwind“, sagte Zhang Xingrong, Direktor des Instituts für Internationale Finanzen bei der Bank of China.

Ende Juni stiegen die Gesamtreserven in Renminbi von 149 monetären Einheiten, die Fremdwährungsbestände an den IWF melden, das vierte Quartal in Folge, von 1,07 Prozent auf 1,84 Prozent der gesamten Fremdwährungsbestände. Damit ist der Anteil der chinesischen Landeswährung höher als der des Australischen Dollars, wie offizielle Daten aus dem September zeigen.

„China hat bedeutende Fortschritte bei der Öffnung des Finanzmarktes gemacht und der Umfang des Handels, der grenzüberschreitenden Investitionen und der Personalbewegung wächst. Das stärkt natürlich auch die internationale Rolle des Yuan“, sagte Zhang und fügte hinzu, dass der Anteil des Renminbi an diesem Wachstum zunehme. Steigende weltweite Reserven könnten dazu beitragen, die Finanzmärkte durch eine breitere Streuung der Währungsbestände zu stabilisieren.

Mei Dongzhou, ein Professor an der Zentralen Universität für Finanzen und Wirtschaft, betrachtete die Aufnahme des Yuan in den Währungskorb der Sonderziehungsrechte als Hauptgrund für sein größeres Gewicht in den weltweiten Reserven. Die Aufnahme habe die Akzeptanz der Währung gestärkt.

Am 1. Oktober jährte sich die Aufnahme des Yuan in die Sonderziehungsrechte, einer Reservewährung, die aus einem Korb wichtiger nationaler Währungen gebildet wird, zum zweiten Mal. Darin hat die Währung nun einen Anteil von rund elf Prozent.

Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet damit, dass der Anteil des Renminbi an den globalen Währungsreserven bis Ende 2022 auf etwa drei bis vier Prozent steigen wird. Dies hänge jedoch auch von dem Fortschritt bei der Öffnung der chinesischen Finanzmärkte ab, aber auch von deren Breite und Tiefe, was die Attraktivität von Vermögenswerten in Renminbi bestimme, sagte Mei.

Fang Xinhai, der stellvertretende Vorsitzende der chinesischen Wertpapieraufsicht, sagte zu Journalisten im September, das Land werde den Zugang für ausländisches Kapital erleichtern, aber auch fundamentale Marktregeln, darunter Handelsaussetzung und die Offenlegung von Informationen, weiter verbessern. Eine fortgesetzte Internationalisierung des Renminbi berge jedoch auch das Risiko, dass der Druck auf grenzüberschreitende Kapitalströme weiter zunehme.


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: IWF, Renminbi, China, Zentralbank