Rundschreiben

Chinas Bildungsministerium will Werbung auf Schulgelände ausschließen

14.10.2018

China hat die lokalen Behörden gedrängt, eine "gründliche Inspektion" von Kindergärten und Schulen durchzuführen, um Werbung und Geschäftsaktivitäten auf dem Campus auszuschließen, wie es in einem am Freitag vom Bildungsministerium veröffentlichten Rundschreiben hieß.



Die Maßnahme folgte einem öffentlichen Aufschrei im vergangenen Monat über Werbungen, die auf den roten Schals gedruckt war, wie sie von Drittklässlern in der Grundschule Danyanglu in Heze in der Provinz Shandong getragen werden, was dem Rundschreiben zufolge zu "ernsthaften Konsequenzen" geführt hat. Die roten Schals mit Werbungen eines lokalen Immobilienprojekts waren den Schülern am Nachmittag des 25. September im Rahmen einer Werbeaktivität für Verkehrssicherheit gegeben worden. Die Schule hatte gesagt, man habe nicht bemerkt, dass Werbung auf ihnen gedruckt war. Lü Yongmei, der Schulleiter, erhielt am Samstag eine ernste Warnung vom Parteikomitee der Wirtschaftsentwicklungszone der Stadt.

 

Ein roter Schal ist ein Halstuch, das von den Chinesischen Jungen Pionieren getragen wird. Es stellt eine Ecke der roten Fahne dar und symbolisiert die revolutionäre Tradition. Das Ministerium hat Null-Toleranz für die Verwendung der roten Schals in Marken, Werbung und Geschäftsaktivitäten versichert, heißt es in dem Rundschreiben. Bildungsbüros auf Kreisebene sollten Aktivitäten auf dem Campus, einschließlich des Inhalts, des Plans und der Organisatoren, zensieren, und nicht genehmigte Aktivitäten dürfen nicht in den Schulen veranstaltet werden, hieß es. Für genehmigte Aktivitäten sollten die Behörden einen Beobachter benennen, der den gesamten Prozess überwacht und alle kommerziellen Versuche meldet. In dem Rundschreiben wurde betont, dass solche Aktivitäten nicht gewinnorientiert sein sollten und nicht die Lehrtätigkeit stören oder Lehrern und Schülern eine Belastung auferlegen sollten. Das Ministerium kündigte auch schwere Strafen für Fehlverhalten an.

 

Im August hatte die Shanghaier Zhenhai Industrial Limited Co, eine Firma, die männliche Sexprodukte verkauft, Sola Aoi, eine japanische Sängerin und ehemalige Darstellerin in Sexfilmen, zu einer Wohltätigkeitsaktion in der Provinz Yunnan eingeladen, um Geld für verarmte Schulkinder zu sammeln. Die Schauspielerin trug während der Veranstaltung einen roten Schal. Die Nationale Arbeitskommission der Chinesischen Jungen Pioniere verurteilte das Unternehmen scharf dafür, den roten Schal für Marketingzwecke zu verwenden. Die kommerzielle Verwendung von roten Schals wurde in einem von der Kommission im vergangenen Jahr veröffentlichten Verhaltenskodex verboten. Die Chinesischen Jungen Pioniere wurden 1949 unter der Leitung der KPCh gegründet und sind eine nationale Organisation für chinesische Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, von denen die meisten Grund- oder Sekundarschüler sind.

 

Zhang Jing, Professorin an der China Women's University, sagte, solche Vorfälle seien für Grundschüler und Schüler der Sekundarstufe in Bezug auf die richtige Verwendung roter Schals ziemlich irreführend. „Pädagogen sollten sich bei der Durchführung von Aktivitäten auf dem Campus an den gemeinnützigen Grundsatz halten und sicherstellen, dass sie nicht gegen bestehende Regeln verstoßen“, sagte sie. Der Professor wies darauf hin, dass die lokalen Behörden den Schulen ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen sollten, um die Kommerzialisierung solcher Aktivitäten zu verhindern. Sie schlug auch vor, dass die Herstellung von Artikeln wie Nationalflaggen, Emblemen und roten Schals, nur in bestimmten Fabriken erlaubt sein sollte.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bildungsministerium,Campus,Schule