Impfstoffhersteller Changsheng zu 9,1 Milliarden Yuan Strafe verurteilt

17.10.2018

Changchun Changsheng Biotech Co. aus der Provinz Jilin musste am Dienstag wegen seiner Beteiligung im Skandal um Tollwut-Impfungen für Menschen in diesem Juli 9,1 Milliarden Yuan (1,135 Milliarden Euro) Strafen zahlen, wie die staatliche Arzneimittelbehörde am Dienstag mitteilte.

Ein Entschädigungsplan für die Opfer wurde ebenfalls vorgestellt. Familien, in denen es aufgrund des problematischen Impfstoffs zu Todesfällen kam, erhalten eine einmalige Entschädigung von 650.000 Yuan (81.0000 Euro) für jedes Opfer. Opfer, die schwerbehindert oder gelähmt wurden, erhalten 500.000 Yuan (63.000 Euro). Die Entschädigung für leicht Behinderte beträgt 200.000 Yuan (25.000 Euro).

Das in Changchun ansässige Unternehmen ist ein bedeutender Impfstoffhersteller und seit dem 15. Juli in Kontroversen verstrickt, als die staatliche Arzneimittelbehörde bekannt gab, dass das Unternehmen bei der Herstellung von Tollwutimpfstoffen gefälschte Produktions- und Inspektionsaufzeichnungen benutzt habe. Changshengs illegale Aktivitäten beinhalteten die Verwendung abgelaufener Impfstoff-Rohstoffe, die Änderung der Produktionstermine, die Fälschung von Genehmigungen und die Vernichtung von Beweisen während der Inspektionen, heißt es in der Erklärung. Die staatliche Arzneimittelbehörde annullierte das Genehmigungsdokument für Tollwutimpfstoffe und die Zertifikate für verwandte Produkte des Unternehmens und verhängte eine Geldstrafe von 12,03 Millionen Yuan (1,5 Millionen Euro).

Die „Jilin Food and Drug Administration“ widerrief die Pharmaproduktionslizenz des Unternehmens, beschlagnahmte illegal hergestellte Impfstoffe und ein Gesamteinkommen von 1,89 Milliarden Yuan (236 Millionen Euro) aus den Verkäufen mangelhafter Impfstoffe. Zudem verhängte sie eine Geldstrafe von 7,21 Milliarden Yuan (900 Millionen Euro), was dem Dreifachen des Wertes der illegal hergestellten und verkauften Drogen entsprach. Der Gesamtbetrag der Geldbuße beträgt somit 9,1 Milliarden Yuan (1,135 Milliarden Euro).

Vierzehn Führungskräfte des Unternehmens, darunter die Vorstandsvorsitzende Gao Junfang und andere, die direkte Verantwortung tragen, dürfen nach Angaben der Staatlichen Arzneimittelbehörde lebenslang keine Arzneimittel- oder Marketingaktivitäten mehr durchführen. Diejenigen, die im Verdacht stehen, im Zusammenhang mit dem Fall Straftaten begangen zu haben, werden von Justizorganen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Am 29. Juli sagte die Polizei in Changchun, dass 18 Personen aus dem Unternehmen, darunter auch Gao, wegen des Verdachts der Beteiligung an der Herstellung und dem Verkauf von Impfstoffen minderer Qualität verhaftet wurden.

Am Dienstag verhängte Chinas oberste Wertpapieraufsichtsbehörde (CSRC) eine Geldbuße von 600.000 Yuan (81.000 Euro) gegen das Unternehmen und eine Geldbuße von 300.000 Yuan (37.400) für vier Direktoren, die aufgrund von Untersuchungsergebnissen und dem Wertpapiergesetz eine direkte Verantwortung tragen, heißt es auf der Website der chinesischen Börsenaufsichtsbehörde am Dienstag. Die CSRC sagte auch, dass sie für die vier Führungskräfte, einschließlich Gao, ein lebenslanges Verbot für die Ausübung von Tätigkeiten im Wertpapierbereich oder für Positionen als Direktor oder Senior Manager einer börsennotierten Gesellschaft verhängen werde. Die Höhe der Geldbußen entspricht den in den Artikeln des Wertpapiergesetzes festgelegten Obergrenzen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Urteile,Impfstoff,Skandal