US-Finanzministerium stellt keine Währungsmanipulation fest

18.10.2018

Das amerikanische Finanzministerium hat am Mittwoch festgestellt, dass keiner der wichtigsten Handelspartner der USA seine Währung manipuliert habe.

 

 

In seinem Halbjahresbericht für den Kongress, der Auskunft gibt über internationale Wirtschaftsentwicklung und Währungspolitik, kommt das Ministerium zu dem Schluss, dass keiner der führenden Handelspartner der USA innerhalb des jährlichen Untersuchungszeitrauems, die mit Juni 2018 endet, Kriterien erfüllt hätte, die auf eine Manipulation seiner Währung hindeuteten.

 

China, Deutschland, Indien, Japan, Südkorea und die Schweiz wurden jedoch auf die “Beobachtungsliste” gesetzt, was bedeutet, dass deren Währungspolitik aufmerksam verfolgt wird.

 

Das Finanzministerium "würdige den Verzicht Chinas auf Abwertung", sehe aber mit Sorge den Wertverlust der chinesischen Währung Renminbi (RMB).

 

"China könnte mehr marktorientierte Reformen umsetzen, dies würde das Vertrauen in den RMB stärken," so das Finanzministerium.

 

Yi Gang, Chef der chinesischen Zentralbank (PBOC), sagte letzte Woche, das China auch weiterhin dem Markt die "entscheidende Rolle" bei der Bildung des Wechselkurses zuweise.

 

"Wir werden nicht die Abwertungsspirale in Gang setzen und werden den Wechselkurs nicht als Mittel gegen Verwerfungen im Außenhandel einsetzen," sagte Yi in einer Stellungnahme im Rahmen einer Sitzung des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC).

 

Markus Rodlauer, stellvertretender Direktor der Asien- und Pazifikabteilung des Internationalen Währungsfonds (IMF), ist der Auffassung, dass der Wechselkurs des RMB "weitgehend" mit den wirtschaftlichen Fundamentaldaten Chinas übereinstimme.

 

"In Übereinstimmung mit unserem Rahmenwerk bewegt sich der Wechselkurs des RMB innerhalb der Norm. Er stimmt weitgehend mit den Grunddaten der chinesischen Wirtschaft überein," so Rodlauer letzte Woche gegenüber Bloomberg.

 

Volkswirte sind nicht darüber erstaunt, dass andere Währungen gegenüber dem Dollar an Wert einbüßten, denn die USA böten steuerliche Anreize und strafften ihre Geldpolitik.

 

"Steuerliche Ausweitung und Geldmengenkontraktion stärken Währungen," meint Jason Furman, Professor ander Harvard Kennedy School und vormals Leiter der Wirtschaftsberatergruppe des Weißen Hauses. Die amerikanische Währung habe seit April gegenüber den Währungen ihrer Handelspartner um durchschnittlich sieben Prozent zugelegt.

 

"Es gilt hervorzuheben, dass es keine unmittelbaren Hinweise auf Manipulationen in dieser Richtung gibt,"sagt Furman. " Die amerikanische Politik und die veränderten wirtschaftlichen Grundlagen" hätten den RMB gegenüber dem Dollar geschwächt.

 

Yi, Direktor der chinesischen Zentralbank (PBOC), gab zu erkennen, dass "China an der marktorientierten Reform der Zinspolitik und der Wechselraten festhält und den Wechselkurs des Renminbi im Rahmen eines weitgehend ausbalancierten Gleichgewichts bewegt."


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Währung,Manipulation,USA,Wechselkurs