Fall Zhang Yingying: Familienangehörige bitten Richter um Beibehaltung des Gerichtsstandes in Universitätsstadt

19.10.2018

Die Staatsanwaltschaft und die Familie der verschwundenen Gastwissenschaftlerin Zhang Yingying haben darum gebeten, den Ort des Prozesses gegen den der Entführung und des Mordes angeklagten Brendt Christensen nicht zu verlegen. Dies berichteten lokale Medien am Donnerstag.

 

Die verschwundene Gastwissenschaftlerin Zhang Yingying


Letzten Monat hatten Christensens Anwälte beantragt, den Prozess von Urbania, wo sich das Verbrechen ereignet hatte, nach Peoria zu verlegen. Zur Begründung führten sie die überbordende Berichterstattung, abfällige Online-Kommentare und eine Umfrage an, wonach 76,5 Prozent der Befragten im Raum Urbana der Fall bekannt sei, während in Peoria nur 59 Prozent der Befragten von den Ermittlungen Kenntnis erlangt hätten.

 

Die News Gazette berichtete, dass die Staatsanwaltschaft in dieser Woche Anträge gestellt hätte, die auch eine Stellungnahme der Angehörigen des Opfers enthielten. Zhang Yingying war zuletzt am 9. Juni 2017 dabei gesehen worden, wie sie in der Nähe einer Bushaltestelle auf dem Campus der Universität von Illinois in Urbana-Champaign (UIUC) in ein Auto gestiegen ist.

 

Drei Wochen später verhaftete die Polizei den 28-jährigen Christensen, einen ehemaligen Studenten der UIUC, der sein Promotionsvorhaben abgebrochen hatte. Er wird der Entführung, der Folter und der Ermordung Zhangs verdächtigt.

 

"Wir hoffen sehr, dass als Ort des Prozesses gegen ihren mutmaßlichen Mörder das Bundesgericht von Urbana beibehalten wird,"heißt es in der Stellungnahme der Familie. "Dies wäre für uns sehr angenehm, denn dort empfangen wir den größten seelischen Beistand und wären dem Orte nahe, an dem unsere Tochter zuletzt gesehen worden ist."

 

"Auch wenn wir einräumen, dass Peoria ein schöner Ort ist, würden wir dort dennoch nicht die Unterstützung erfahren, die wir in Urbana-Champaign bekommen," schrieb die Familie.

 

Die Staatsanwaltschaft führt an, dass Peoria als Gerichtsort den Zeugen Ungelegenheiten bereiten würde, da die meisten von ihnen in der Region Urbana-Champaign wohnten.

 

US-Bundesanwalt John Childress schrieb: "Aller Voraussicht nach ist mit einer langen Prozessdauer zu rechnen. Durch An- und Abreise zum Gerichtsort und Wartezeiten fern ihres Heimatortes würden die Zeugen erheblichen Belastungen ausgesetzt sein. Erhebliche Mehrkosten für die Staatskasse wären die Folge."

 

Der Prozess gegen Christensen istfür den 2. April 2019 angesetzt. Sollte er schuldig gesprochen werden, könnte ihn die Todesstrafe erwarten.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Mord,USA,Student