Chinesisch-russische Expedition erhält Daten aus der Arktis

01.11.2018

Eine kürzlich von China und Russland abgeschlossene gemeinsame Arktisexpedition hat zu einem umfassenderen und systematischeren Verständnis des Arktischen Ozeans geführt. Dies werde die Entwicklung einer Polar-Seidenstraße wissenschaftlich unterstützen, teilten Wissenschaftler beider Länder am Dienstag mit.


Elf chinesische Forscher und 19 russische nahmen an der zweiten gemeinsamen chinesisch-russischen Arktisexpedition teil, die am 6. September im ostrussischen Hafen Wladiwostok begann. Nachdem sie das extreme Wetter überwunden und 12.000 Kilometer zurückgelegt hatten, kehrten sie am 21. Oktober in den Hafen von Petropawlowsk-Kamtschatski zurück.

Die 46-tägige Expedition wurde gemeinsam vom nationalen Pilotlabor für Meereswissenschaften und -technologie in Qingdao, Provinz Shandong, und dem Pazifischen Meeresinstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften organisiert.

Wissenschaftler aus beiden Ländern führten während der Expedition multidisziplinäre Studien durch, unter anderem zur Geologie des Ozeans, Hydrometeorologie, Chemie und Biodiversität. Darüber hinaus erhielten sie zahlreiche Proben und Daten aus der Atmosphäre, dem Meerwasser und dem Sediment.

„All dies liefert die Grundlagen für das Studium der Meeresumwelt, der Biologie, der Ökologie und des Klimawandels“, sagte Hu Limin, Chefwissenschaftler der Expedition auf chinesischer Seite.

Hu zufolge hat die Expedition einige Daten über die Hydrometeorologie entlang der Nordostpassage erhalten, einer Schifffahrtsroute, die Nordostasien mit Westeuropa verbindet.

Im Juli 2017 haben Russland und China vereinbart, auf der nördlichen Seeroute zu kooperieren und gemeinsam eine Polar-Seidenstraße zu bauen.

Die Polar-Seidenstraße über die Arktis wird weithin als dritter Pfeiler der Belt and Road-Initiative angesehen. Sie fügt eine weitere Seeroute über das Südchinesische Meer, den Indischen Ozean, den afrikanischen Mittelmeerraum und den Südpazifik/Ozeanien hinzu.

Ein vom Qingdao-Labor entwickelter optischer Profilometer habe bei der Beobachtung der Nordostpassage eine große Rolle gespielt und aus erster Hand Daten über Nebel, Schnee und tiefe Wolken während rascher Wetteränderungen aufgezeichnet, sagte Zhao Jinping, ein Veteran der Arktisforschung, der ebenfalls an dieser Expedition beteiligt ist.

Anatolii Astakhov, stellvertretender Direktor von Russlands pazifischem Meeresforschungsinstitut, sagte, dass die nördliche Seeroute für beide Länder interessant sei.


Er sagte, die Proben und Daten würden zur weiteren Untersuchung zu den Forschungseinrichtungen beider Länder transportiert. Er hoffe, dass die Forschungsergebnisse in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden.

Die erste gemeinsame chinesisch-russische Arktisexpedition fand im Jahr 2016 statt. Vor einem Monat hat das Qingdao-Labor eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit mit dem P.P. Shirshov Meeresforschungsinstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften unterzeichnet.


Die Zusammenarbeit mit russischen Wissenschaftlern sei Teil der Bemühungen des Qingdao-Labors, die internationale Zusammenarbeit zu vertiefen und ein globales Innovationsnetzwerk aufzubauen, sagte Pan Kehou, Generalsekretär des Akademischen Komitees des Qingdao-Labors.

Derzeit arbeite das Labor in Partnerschaft mit führenden ozeanographischen Forschungsteams in den USA, Australien und Deutschland, um gemeinsame Forschungszentren einzurichten, sagte Pan.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Expedition,Arktis,China,Russland,Polar-Seidenstraße