Plan zur Steigerung des Tabakabsatzes stößt auf Kritik

21.11.2018

Chinas nationaler Regulator für Tabak hat einen Plan vorgelegt, um die Verkaufszahlen zu steigern. Dieser steht in der Kritik, da er dem Trend der Tabakkontrolle widersprechen würde.

Dies geht aus einem Bericht hervor, der von der Tageszeitung „Science and Technology Daily“ veröffentlicht wurde. Vorgelegt wurden die Pläne von der Staatlichen Verwaltung für das Tabakmonopol, also der nationalen Regulierungsbehörde der Tabakindustrie und der „China National Tobacco Corp“, einer Firma, die von der Verwaltung betrieben wird. Bei einem internen Treffen in diesem Monat haben sie das Ziel festgelegt, bis zum Ende des Jahres 47,5 Millionen Schachteln Zigaretten zu verkaufen. Dies würde einen Anstieg von 122.000 Schachteln beziehungsweise 6,1 Milliarden Zigaretten im Vergleich zum letzten Jahr bedeuten. 

Experten kritisierten dieses Ziel, da es dem Trend der Tabakkontrolle widersprechen würde. China ist der weltweit größte Konsument und Produzent von Tabakprodukten. Zhi Xiuyi, der stellvertretende Leiter der Chinesischen Vereinigung für Tabakkontrolle sagte der Tageszeitung „China Youth Daily“: „Es sollte keinen Zweifel daran geben, dass Rauchen schädlich für die Gesundheit der Menschen ist - ein Faktum, dessen sich die Verwaltung für das Tabak bewusst sein sollte. Dennoch besteht die Verwaltung auf die Steigerung des Verkaufsvolumens von Tabakprodukten und die Vergrößerung der rauchenden Bevölkerung. Das wird die Realisierung der Ziele gefährden, welche vom Plan ‚Healthy China 2030’ vorgeschlagen wurden“, sagte er.

„Healthy China 2030“ ist eine nationale Blaupause für die Verbesserung der Gesundheit der Menschen. Sie zielt darauf ab, den Anteil der Raucher in der chinesischen Bevölkerung bis zum Jahr 2030 von 27 auf 20 Prozent zu senken. 

Als weltweit größter Produzent und Konsument von Zigaretten hat China 315 Millionen Raucher, was einem Anteil von 30 Prozent der Raucher weltweit entspricht. Um eine gesündere Umgebung zu schaffen, hat China eine Serie an Maßnahmen ergriffen, um das Rauchen an öffentlichen Orten zu reduzieren. Chinas Werbegesetz, dass im Jahr 1994 ausgearbeitet worden war, hat die Tabak-Werbungen aus öffentlichen Medien wie TV und Radio verbannt, weiters aus öffentlichen Bereichen wie Sportveranstaltungsstätten und Theatern.

China hat die Rahmenvereinbarung über Tabakkontrolle der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2003 unterschrieben, welche im Jahr 2006 in Kraft getreten ist. Das Übereinkommen schreibt vor, dass die Vertragsparteien das Rauchen an öffentlichen Räumen verbieten, die Tabaklieferungen und den Konsum reduzieren, die Tabakwerbungen verbieten und die Steuern anheben. Mit Beginn des Jahres 2014 dürfen Beamte nicht mehr an öffentlichen Orten rauchen. Darüber hinaus haben 18 Städte Regulierungen für Tabakkontrolle verabschiedet.

Aufgrund der Tabak-Kontrollmaßnahmen und einer gesteigerten Aufmerksamkeit gegenüber den schädlichen Auswirkungen des Rauchens sind die Verkaufsvolumen von Zigaretten seit dem Höhepunkt im Jahr 2014 gesunken, nachdem sie für zwei Dekaden nur nach oben gegangen sind. Allerdings sind die Verkaufsvolumen im Jahr 2017 wieder nach oben geklettert und sollen in diesem Jahr steigen, sagte Li Jinkui, ein Gesundheitsexperte.

Er sagte, Profit stünde hinter den höheren Verkaufszielen. „Um den Widerspruch zwischen Tabakverkäufen und dem sozialen Kontext der Tabakkontrolle aufzulösen, sollten wir das Tabakkonsumangebot und den Tabakkonsum entsprechend den Vorgaben der WHO-Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle reduzieren“, wurde Li von der Science and Technology Daily zitiert.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Plan,Tabak,Kritik,Tabakkontrolle