Mehr als sechs von zehn Südkoreanern sind dafür, die Sanktionen gegen Nordkorea zu lockern, um so den Prozess der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu erleichtern und einen dauerhaften Frieden anzusteuern. Dies ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage.

Die Erhebung wurde vom Nationalen Beratungsgremium für Fragen der Wiedervereinigung vorgenommen, eine Einrichtung, die dem südkoreanischen Präsidenten in der Beurteilung einer langfristigen Koreapolitik zur Seite steht.

Die Umfrage hat ergeben, dass 64 Prozent der Bürger Südkoreas eine Lockerung der Sanktionen gegen Pjöngjang  befürworten.

Die Umfrage, die von Freitag bis Sonntag unter 1.000 Teilnehmern durchgeführt wurde, hat ergeben, dass lediglich 32 Prozent gegen eine Erleichterung der Sanktionen sind, exakt halb so viel wie die Anzahl der Befürworter.

Die Fehlertoleranz der Umfrage beträgt 3.1 Prozent, das Konfidenzniveau liegt bei 95 Prozent.

Auf die Frage, ob die Umsetzung des interkoreanischen Militärübereinkommens zum Abbau der Spannungen und zu vertrauensbildenden Maßnahmen führen würde, waren  61 Prozent der Befragten, der Meinung, dass dies der Fall sein. Gegenteiliger Meinung waren 34,9 Prozent.

Das Militärübereinkommen wurde von den Verteidigungsministern beider Koreas im September während des Gipfeltreffens von Südkoreas Präsident Moon Jaie-in und dem Führer Nordkoreas, Kim Jong-un, unterzeichnet.

Im Rahmen der Übereinkunft haben die Militärs beider Seiten Schritte zu einem Abbau der Spannungen unternommen. Dazu zählen der Abzug von Wachtposten an der Grenze der Demilitarizierten Zone (DMZ), welche seit dem mit einem vorläufigen Waffenstillstand beendeten Koreakrieg (1950-1953) die Grenze zwischen den beiden Korea markiert.

Auf die Frage, welcher Themenkreis bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit besondere Berücksichtigung verdiente, nannten 33,9 Prozent der Befragten Infrastrukturmaßnahmen, wie beispielsweise den Bau von Eisenbahnen, Straßen und Seehäfen. Danach folgte wirtschaftliche Kooperation, für die sich 32,8 Prozent aussprachen.