Die Anhörung von Meng Wanzhou, Finanzvorstand von Huawei, wird bis Montag dauern. Zuvor waren fast sechs Stunden lang Argumente und Gegenargumente vorgebracht worden, ohne dass die Richter eine Entscheidung getroffen haben. 

Meng erschien vor einem Gericht in Vancouver, nachdem sie auf Ersuchen der amerikanischen Behörden in Kanada festgenommen worden war. Die 46 Jahre alte Tochter des Huawei-Gründers war am 1. Dezember im Rahmen einer US-amerikanischen Untersuchung festgenommen worden, als sie auf dem Flughafen von Vancouver (British Columbia) umstieg. 

"Auf Ersuchen der US-amerikanischen Seite verhaftete die kanadische Seite eine chinesische Bürgerin, die kein amerikanisches oder kanadisches Gesetz verletzt hat", hieß es in einer Erklärung der chinesischen Botschaft in Kanada, nachdem das kanadische Justizministerium die Festnahme von Meng am 5. Dezember bekanntgegeben hatte. 

Die 46-Jährige wird beschuldigt, die US-Sanktionen gegen den Iran verletzt zu haben. Möglicherweise droht ihr eine Auslieferung in die USA. 

Huawei bestreitet jegliches Fehlverhalten von Meng. In einer Erklärung vom 6. Dezember erklärte der chinesische Tech-Riese, dass das Unternehmen alle anwendbaren Gesetze und Vorschriften eingehalten habe, einschließlich der geltenden Export- und Sanktionsbestimmungen der USA, der Europäischen Union und der Vereinten Nationen.

Das chinesische Außenministerium bestätigte am Freitag, dass Meng eine chinesische Bürgerin ist und räumte damit Zweifel über ihre Staatsbürgerschaft aus. "China unterstützt Meng Wanzhou konsularisch und fordert ihre sofortige Freilassung“, erklärte Geng Shuang, Pressesprecher des chinesischen Außenministeriums. „China hat seine Haltung klar zum Ausdruck gebracht und fordert eine sofortige Klärung der Gründe für die Inhaftierung.“

Huawei ist einer der größten Anbieter von Telekommunikationsgeräten und -diensten weltweit.