Chinesische Unternehmen solidarisieren sich mit Huawei

11.12.2018

Die wachsenden Spannungen zwischen China und den USA werden durch die Festnahme einer Spitzenmanagerin des chinesischen Elektronikkonzerns Huawei zusätzlich genährt. Zahlreiche chinesische Unternehmen und Einzelpersonen haben zum Boykott amerikanischer Produkte aufgerufen.

 

In einer Stellungnahme des Zulieferunternehmens Menpad aus Shenzhen vom Montag heißt es, dass man künftig die Verwendung von Huawei-Chips bevorzuge und der Belegschaft einen 15-prozentigen Zuschuss beim Erwerb von Handys der Marke Huawei gewähre, um so Solidarität mit dem chinesischen Elektronikriesen zu demonstrieren.

 

Das Unternehmen kündigte an, die Verwendung von iPhones des amerikanischen Konzerns Apple unter seinen Angestellten zu sanktionieren. Apple ist der Hauptkonkurrent Huaweis. Die Strafzahlung, die Angestellten auferlegt werden soll, entspreche dem Marktpreis der iPhones. Zudem kündigte das Unternehmen an, dass es auf den Erwerb von amerikanischen Computern und Kraftfahrzeugen in Zukunft verzichten werde. Angestellten, denen es gelingt, Bestellungen aus Amerika an Land zu ziehen, sollen einen verdoppelten Bonus erhalten.

 

Ein Manager der Marketingabteilung namens Sun sagte gegenüber der  Global Times, dass diese Maßnahmen auf eine Förderung heimischer Produkte und Unternehmen zielten.


„Obwohl wir mit Huawei zusammenarbeiten, beeinträchtigt die Verhaftung unsere Geschäfte nicht. Unsere Maßnahmen sind als Solidaritätsaktion mit chinesischen Unternehmen gedacht," so Sun, der deutlich macht, dass die Sanktionen gegen iPhone User in der Belegschaft nur für diejenigen wirksam werden sollen, die sich nach der Firmenankündigung ein iPhone zulegen. 

Neben Menpad hat ein IT-Unternehmen aus Sichuan, die Chengdu RYD Information Technology Company erklärt, dass es von nun an alle technischen Produkte von Huawei beziehen wolle und ihre Belegschaft durch Förderprämien zum Kauf von Huawei-Produkten ermuntere.

 

Am Montag erklärte eine Managerin der Verkaufsabteilung des Unternehmens gegenüber der  Global Times, dass mit dem am Donnerstag veröffentlichten Statement nicht beabsichtigt ist, die Angestellten zum Kauf von Produkten aus dem Hause Huawei zu zwingen.

 

„Wir wollen lediglich unseren Patriotismus zum Ausdruck bringen und unserer Belegschaft einen Vorteil einräumen." Einige ihrer Kollegen hätten sich bereits um die Vergünstigungen beworben, die insgesamt sehr gut aufgenommen würden.

Andere Stellungnahmen, die im Internet kursieren, zeigen, dass sich weitere Unternehmen dem Boykott angeschlossen haben. Die Li'an Development Group aus Shaanxi erklärte am Donnerstag, dass sie zur Datenverarbeitung nur noch Huawei-Produkte anschaffen werde, insofern die Produkte ausländischer Lieferanten nicht unverzichtbar seien.

 

Das mittlere Management des Unternehmens wird auf die Verwendung von Huawei-Produkten festgelegt und die Belegschaft erhält einen Zuschuss in Höhe von mindestens zwanzig Prozent des Kaufpreises beim Erwerb von Huawei-Produkten.

 
In einer unbestätigten Äußerung der Sichuaner Handelskammer in Shanghai vom Sonntag heißt es, dass die Kammer von ihren Mitgliedern den Boykott von Apple-Produkten und die Unterstützung von Huawei einfordere.

Huawei sei ein chinesisches Unternehmen, auf das alle Chinesen stolz seien. In der Stellungnahme wurden zur Einigkeit im Kampf gegen die Vorherrschaft der USA aufgerufen. Des Weiteren ist darin die Rede, dass den Vorständen und Bereichsleitern der Kammer die Entlassung drohe, wenn sie in Zukunft Apple-Produkte erwerben würden. Ihren Beschäftigen räumt die Kammer angeblich einen zehnprozentigen Zuschuss beim Kauf von Huawei-Produkten ein. Bis Redaktionsschluss lag jedoch noch keine Bestätigung des Inhalts der Stellungnahme durch die Kammer vor.

 

Einige Netzbürger halten den Boykott von US-Waren als Vergeltungsaktion jedoch für den falschen Weg. Es gelte im Gegenteil, China insgesamt stärker zu machen. Es wurden Stimmen laut, die in den Boykottaufrufen lediglich einen Werbegag sehen.

 
Zhang Yiwu, Professor für chinesische Literatur an der Peking Universität,  erklärte gegenüber der  Global Times, dass der Boykott den Marktpräferenzen und den freien Entscheidungen der Unternehmen entspreche.
„Der Boykott sollte nicht als Zeichen von Ultranationalismus gewertet werden," so Zhang. 

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Huawei,Boykott,Solidarität,Apple,Förderprämien