Handelskonflikt: Chinas Tech-Firmen meiden die CES

04.01.2019

Der Handelskonflikt zwischen China und Amerika macht sich auch auf der Technikmesse CES bemerkbar. Die Zahl der chinesischen Unternehmen, die ihre Teilnahme angekündigt haben, sinkt auf einen Tiefststand. Grund dafür könnten auch die jüngsten Aktionen der USA sein.


 

Chinesische Technologieunternehmen waren auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas in den letzten Jahren die dominierenden Kräfte. Dieses Jahr zeigten sie weniger Interesse. Grund dafür könnte der schwelende Handelskonflikt zwischen China und den USA sein, aber auch das technologische Wettrennen zwischen beiden Mächten.


Früher nutzten die chinesischen Firmen die CES als Brückenkopf in den chinesischen Markt, doch heute stehen die Sorgen, sich im Fadenkreuz von Washingtons Handelsprotektionismus zu verfangen oder in die Technologie-Razzia verwickelt zu werden, im Vordergrund, und haben den Enthusiasmus laut chinesischen Branchenexperten gebremst.


Zwar haben sich immer noch mehr als 1200 chinesische Technologieunternehmen für die diesjährige CES angemeldet, die nächste Woche beginnen soll. Im Jahr 2018 waren es jedoch 1551 – der erste Rückgang seit mindestens vier Jahren.


Auch der Telekommunikationsriese ZTE Corp wird dieses Jahr nicht dabei sein. Das bestätigte ein Vertreter des Unternehmens der Global Times. Die amerikanische Regierung hatte das Unternehmen von Zulieferungen ausgeschlossen und dies mit der Verletzung von amerikanischen Sanktionen gegen den Iran und Nordkorea begründet. Nach einem Deal zwischen ZTE und den USA in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar wurde das Verbot später aufgehoben.


Das Verbot wurde in China allgemein als Teil des politisch getriebenen Drucks der amerikanischen Regierung angesehen, um den technologischen Aufstieg Chinas einzudämmen, da die beiden Länder um die Vorherrschaft in Schlüsseltechnologien der Zukunft wie 5G kämpfen.


Amerikanische Beamte haben Huawei, einen anderen chinesischen Technologiekonzern, ins Visier genommen. In einem hochkarätigen Fall wurde die Finanzchefin Meng Wanzhou Ende letzten Jahres auf Veranlassung der USA von kanadischen Behörden verhaftet. Huawei Device (Dongguan) Co gehört zu den chinesischen Unternehmen, die sich dieses Jahr für die CES angemeldet haben.


Das Vorgehen der USA, zu dem das Verbot chinesischer Investitionen in den amerikanischen Technologiesektor und ein umfassenderer Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt gehört, hätte möglicherweise einige chinesische Unternehmen davon abgehalten, daran teilzunehmen, so Insider und Analysten.

Ein Brancheninsider aus Beijing sagte der Global Times, seit der Festnahme Mengs wagten sich viele chinesische Führungskräfte nicht mehr in die USA. Selbst diejenigen, die an der Veranstaltung teilnähmen, hätten Zurückhaltung angekündigt. Auf der diesjährigen CES sind im Gegensatz zu den Vorjahren keine Reden von chinesischen Technologiechefs geplant. Im vergangenen Jahr machte der CEO von Huawei, Richard Yu, Schlagzeilen, nachdem er in einer Keynote die Entscheidung des US-Telekommunikationskonzerns AT&T kritisiert hatte, sich von einem Deal zum Verkauf von Huawei-Smartphones in den USA zurückzuziehen.


Der Spezialist für künstliche Intelligenz, iFlytek Co, sagte, dass KI-Technologien nicht zu einem bestimmten Unternehmen oder einem Land gehören würden, sondern allen zugutekommen sollten. „Wir hoffen, dass jeder die technologischen Fähigkeiten Chinas auf dem Gebiet der KI sehen und mit uns zusammenarbeiten wird, um eine bessere Welt zu erschaffen“, sagte das Unternehmen der Global Times.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,CES,Handelskonflikt,Unternehmen,ZTE