Chinesische Forscher entwickeln bahnbrechenden Impfstoff gegen HPV

07.01.2019

Chinesische Forscher haben bei der Entwicklung eines Impfstoffs der neuen Generation, der das Potenzial hat, gegen fast alle potenziell tödlichsten Formen des humanen Papillomavirus (HPV) zu schützen, einen großen Schritt nach vorn gemacht. HPV wird hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Es wurden mehr als 200 verschiedene HPV-Typen identifiziert, von denen mindestens 18 Typen mit hohem Risiko sind und mit 99 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen assoziiert werden, der zweithäufigsten Krebsart bei Frauen nach Brustkrebs.

Forscher der Universität Xiamen in der ostchinesischen Provinz Fujian haben einen hochwirksamen Versuchsimpfstoff entwickelt, der vor mehr HPV-Typen mit weniger Partikeln schützen kann. Sie teilten 20 Haupt-HPV-Typen, darunter HPV6 und HPV11, die für 90 Prozent der Genitalwarzen verantwortlich sind, entsprechend den genetischen Beziehungen in sieben Gruppen ein, und fanden heraus, dass genetisch nahe HPV-Typen hohe strukturelle Ähnlichkeiten aufweisen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der internationalen Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Rezensenten sagten, der Versuchsimpfstoff der neuen Generation sei "eine bemerkenswerte Leistung" mit einer breiteren Typenabdeckung, geringeren Kosten und geringeren Mengen an Proteinen und Wirkstoffen, und er werde bald klinisch getestet.

In China wurden drei HPV-Impfstoffe eingeführt, die zwei, vier beziehungsweise neun Arten abdecken. Die dreifache HPV-Impfung für neun Typen kostet 3.894 Yuan. In einigen Gegenden verkaufen Schwarzmarkthändler sie für über 6.000 Yuan, was viele arme Frauen nicht aufbringen können. Die Forscher sagen, dass der Versuchsimpfstoff der neuen Generation für Frauen im Alter von 9 bis 45 Jahren verfügbar sein wird. Seine Kosten werden die derzeit verfügbaren Impfstoffe nicht übersteigen. Zwei HPV-Impfstoffe, die zuvor von Universität Xiamen entwickelt wurden, haben das klinische Teststadium erreicht und werden voraussichtlich 2019 beziehungsweise 2022 auf den Markt kommen.

Der weltweit erste HPV-Impfstoff, Gardasil, wurde vom chinesischen Krebsforscher Zhou Jian und dem australischen Immunologen Ian Frazer entwickelt. 1995 begannen Zhou und Frazer mit Merck und Co. zusammenzuarbeiten, um den Impfstoff zu entwickeln. Nach dem plötzlichen Tod von Zhou an Hepatitis 1999 setzte Frazer die Arbeit fort, bis der Impfstoff marktreif war. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation werden jedes Jahr weltweit etwa 570.000 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs und 311.000 Todesfälle dadurch gemeldet. China hat eine sehr hohe Inzidenz- und Sterberate: 2018 wurden 106.000 neue Fälle und zirka 48.000 Todesfälle gemeldet. Gebärmutterhalskrebs kann tödlich sein. Die HPV-Impfung wurde in den vergangenen Jahren in China gefördert. Frauen wird außerdem empfohlen, die Krankheit durch regelmäßige Vorbeugeuntersuchungen zu verhindern.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Impfstoff,HPV,Krebs,Frauen,China