Wegen Drogenhandel

Chinesisches Gericht verurteilt Kanadier zum Tode

15.01.2019

Ein chinesisches Gericht hat den Kanadier Robert Lloyd Schellenberg zum Tode verurteilt. Ihm wird der gewerbsmäßige Handel mit mehr als 222 Kilogramm Drogen vorgeworfen. Unterdessen wurden in China zwei weitere Kanadier wegen Sicherheitsverstößen inhaftiert.



Robert Lloyd Schellenberg erscheint vor Gericht in Dalian, Foto: Mittlerer Volksgerichtshof von Dalian.


Der Kanadier Robert Lloyd Schellenberg ist am Montag in einem Wiederaufnahmeverfahren vom Mittleren Volksgericht in Dalian zum Tode verurteilt worden. Ihm wird der Schmuggel von mehr als 222 Kilogramm Drogen vorgeworfen. Er war zuvor zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt worden und hatte gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. Das Gericht ordnete auch die Einziehung seiner Vermögenswerte an.


Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Schellenberg der Kopf eines Amphetaminschmugglerrings war und im Jahr 2014 an einem organisierten grenzüberschreitenden Fall beteiligt war. Eine Mitteilung des Gerichts nannte die Personen Stephen, Kem und Zhou als weitere Beteiligte des Verfahrens.


Laut der Mitteilung bat Kem im Oktober 2014 einen Mann aus Dalian mit dem Namen Xu, der als Übersetzer angeheuert wurde, in Dalian ein Lagerhaus zu mieten, Reifen zu kaufen und 222 Pakete Methamphetamin entgegenzunehmen, die Zhou und ein anderer Beteiligter namens Jian Xiangrong von Guangdong nach Dalian geschmuggelt hatten.


Kem bat Schellenberg am 29. November 2014, sich in Dalian mit Xu zu treffen, die Drogen in den Reifen zu verstecken und sie anschließend nach Australien zu schmuggeln. Er verlangte von Xu, Werkzeuge und Reifen zu kaufen. Später änderte er den Liefertermin von November auf Dezember.


Am 27. Dezember rief Schellenberg einen anderen Mann namens Mai Qingxiang an und bat ihn, ein anderes Lagerhaus zu finden, um die Drogen zu lagern. Zwei Tage später rief Xu die Polizei an. Als Schellenberg bemerkte, dass er entlarvt worden war, versuchte er, von Dalian nach Thailand zu fliegen. Bei einem Zwischenstopp in Guangzhou wurde er verhaftet. Die Polizei in Dalian beschlagnahmte 222 Pakete mit 222,03 Kilogramm Methamphetamin.


Jian wurde in einem früheren Verfahren wegen der Lagerung und dem Transport von Drogen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, Mai wurde zur Todesstrafe mit Bewährung verurteilt, teilte das Gericht mit. Die drei anderen Tatverdächtigen befinden sich nach wie vor auf freiem Fuß. Schellenberg gelte als Anführer der Gruppe, da er von Anfang an an der Straftat beteiligt war und eine zentrale Figur in dem Fall gewesen sei. „Die Verurteilung und die Todesstrafe beruhen auf klaren Fakten und ausreichenden Beweisen“, sagte das Gericht.

Nach dem chinesischen Strafrecht können Personen, die China an Schmuggel, Verkauf, Transport oder Herstellung von Drogen beteiligt sind, zum Tode verurteilt werden, oder wenn die Menge 50 Gramm übersteigt.

Schellenberg kann das Urteil innerhalb von zehn Tagen beim Obersten Volksgericht von Liaoning anfechten. In China müssen alle Todesurteile vom Obersten Volksgericht abschließend überprüft werden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Drogen,Kanadier,Tod,China,Schellenberg