Online-Spiele 

Zertifizierungsprozess läuft schleppend

25.01.2019

Nach einer mehrmonatigen Pause ist der Zertifizierungsprozess für Videospiele seit Anfang dieses Jahres  wieder in Betrieb. Trotzdem wird für 2019 erwartet, dass deutlich weniger neue Spiele zugelassen werden, was im Einklang mit dem Regierungsplan steht, die Zeit, die Jugendliche an ihren Telefonen verbringen, zu reduzieren.


Am Dienstag veröffentlichte die chinesische Regierung nach Wiederaufnahme des Zertifizierungsprozesses eine dritte Runde von 93 zugelassenen Videospielen. Die großen Industrieunternehmen Tencent und NetEase müssen jedoch noch genehmigt werden.


Seit der Wiederaufnahme der Spielgenehmigungen durch die Behörden im vergangenen Dezember haben insgesamt 257 Videospiele ihre Veröffentlichungserlaubnis erhalten. Laut der Website „wallstreetcn.com“ sind über 90 Prozent davon Spiele für Mobiltelefone (Mobile-Games). Tencent und NetEase waren zum dritten Mal nicht in den Zulassungslisten.


Feng Shixin, stellvertretender Direktor des Copyright-Büros der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, sagte, die Behörden bräuchten aufgrund der großen Anzahl von Bewerbungen auf einer Konferenz am 21. Dezember – kurz vor dem Ende des neunmonatigen Zulassungsstopps - noch etwas mehr Zeit zur Überprüfung.


Im August 2018 sagten die Behörden, sie würden die Gesamtzahl der Online-Spiele weiter regulieren und Maßnahmen ergreifen, um die Zeit zu begrenzen, die Minderjährige mit Spielen verbringen.


Zwischen 2009 und 2018 erhielten laut einer Analyse von „Sinolink Securities“ insgesamt 19.880 Spiele ihre Lizenzen, 9368 alleine in 2017. Unter ihnen waren 38 Prozent Schach- und Kartenspiele, die nun von den Aufsichtsbehörden zur Berichtigung im Fokus stehen.


Es wird geschätzt, dass jährlich 5000 Veröffentlichungsnummern die Bedürfnisse des Marktes erfüllen könnten und das derzeitige Genehmigungstempo könne nicht mit der Nachfrage Schritt halten.


Dies sei nicht das einzige Problem, dem der Markt gegenübersteht, beschreibt die Sinolink-Analyse. Die beinahe erschöpften Gewinne aus Mobile-Games , der Interessenverlust von Spielern und der verkürzte Lebenszyklus populärer Spiele entfachen Sorgen für alle in der Branche.


Daher sei es schwierig, eine signifikante Marktwachstumsrate für 2019 zu prognostizieren, so die Analyse. Große Spielehersteller könnten noch mehr Marktanteile gewinnen, da sie über einen stärkeren Risikoschutz, ein besseres Verständnis der Regulierung und reichhaltige Spielprodukte verfügen. Der tatsächliche Umsatz des Mobile-Games-Markts des Landes stieg im Jahr 2018 um 15,4 Prozent auf 133,96 Milliarden Yuan (19,82 Milliarden US-Dollar), was einer Wachstumsrate von mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Spiele,Video,Handy,Tencent,NetEase