Handelsgespräche

Gemeinsame Interessen sind der Schlüssel zum Erfolg

15.02.2019

China und die Vereinigten Staaten schließen voraussichtlich am Freitag die neue Runde der hochrangigen Wirtschafts- und Handelsgespräche ab. Ziel der Beratungen ist die Vereinbarung eines dauerhaften Kompromisses vor dem Ende der Waffenstillstandsfrist am 1. März, die beide Seiten zuvor vereinbart hatten.

Vize-Ministerpräsident Liu He, der amerikanische Handelsvertreter Robert Lighthizer (Mitte) und der Finanzminister Steven Mnuchin (links) verlassen den Veranstaltungsort, an dem am Donnerstag eine neue Runde hochrangiger Wirtschafts- und Handelskonsultationen in Beijing stattgefunden hat, Foto: Xinhua.

Experten forderten beide Länder unterdessen dazu auf, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen, die Interessen aufeinander abzustimmen und die Politik so zu koordinieren, dass beide Seiten und der Rest der Welt davon profitieren können.

Chinas stellvertretender Ministerpräsident Liu He, der amerikanische Handelsvertreter Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin leiteten am Donnerstag die Eröffnungszeremonie der Gespräche.

Der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, Gao Feng, gab auf der Pressekonferenz am Donnerstag Details zu den laufenden Beratungen bekannt. Die Direktinvestitionen aus den USA in das chinesische Festland hätten im Januar einen Zuwachs von 124,6 Prozent verzeichnet, berichtete er.

Der beträchtliche Anstieg der amerikanischen Investitionen sei auf die jahrelangen Bemühungen der chinesischen Regierung zur Verbesserung des Geschäftsumfeldes zurückzuführen, sagte Gao. Das Land werde sich weiterhin darum bemühen, ausländische Investitionen anzuwerben und ein Geschäftsumfeld zu schaffen, das den Betrieb verschiedener Arten von Unternehmen begünstigt.

China und die USA sind seit Monaten in Handelsspannungen verwickelt und haben wechselseitig hohe Einfuhrzölle auf Importe erhoben. Nach dem Treffen zwischen Chinas Präsident Xi Jinping und seinem amerikanischen Kollegen Donald Trump in Buenos Aires einigten sich beide Seiten auf einen 90-tägigen Waffenstillstand der Zölle, der am 1. Dezember in Kraft getreten ist.

In der Zwischenzeit wurden intensive Verhandlungen geführt, die ein breites Spektrum an Themen wie Handel und Strukturfragen umfassten. Zhang Yansheng, leitender Wissenschaftler am China Center for International Economic Exchanges, zeigte sich zuversichtlich, dass China und die USA einen Kompromiss erzielen können.

Beide Seiten könnten sich vor März in einigen Fragen einig werden, einige tiefere und sensible Probleme könnten für zukünftige Gespräche zurückgestellt werden.

Chen Qi, Leiter des USA-China-Track-II-Dialogs am Carnegie-Tsinghua-Zentrum für Globale Politik, forderte die beiden Länder dazu auf, die Vorgehensweise des jeweils anderen zu verstehen, geduldig zu sein und echte Anpassungen vorzunehmen.

„Beide Länder müssen entscheiden, wo ihre Interessen übereinstimmen, die Maßnahmen koordinieren und regelbasierte Verhandlungen führen“, sagte er. „Sie sollten Strukturreformen im Inland durchführen, um sicherzustellen, dass die Entwicklung allen zugutekommt und dass ihre wirtschaftlichen Beziehungen ausgewogen sind“, forderte Chen.

Der chinesische Botschafter in den USA, Cui Tiankai, sagte, China und die USA müssten das gegenseitige Verständnis fördern, um das Vertrauen zu stärken und strategische Fehlkalkulationen zu vermeiden.

„Wir müssen offen bleiben und miteinander verbunden sein. China wird seine Tür für die USA weiter öffnen und freut sich auf mehr Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen“, sagte der Diplomat bei einem Empfang zum 40. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen China und den USA.

Chinas Exporte in die USA stiegen im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent auf 252,11 Milliarden Yuan (37,21 Milliarden US-Dollar), die Einfuhren aus den USA sanken nach Angaben der Allgemeinen Zollverwaltung um 38,6 Prozent auf 63,71 Milliarden Yuan.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Handelsgespräche,China,USA,Handelsspannungen