Bolton verteidigt Trump-Kim-Gipfel und kündigt Fortsetzung der Sanktionen an

04.03.2019

John Bolton, der nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, sagte am Sonntag, dass das gerade beendete Gipfeltreffen zwischen den Staatschefs der Vereinigten Staaten und Nordkorea kein "gescheiterter Gipfel" sei. Die Sanktionspolitik gegenüber dem asiatischen Staat würde fortgesetzt.

 

Trump und Kim treffen miteinander am 28. Februar in Hanoi.


"Ich stimme keineswegs darin überein, dass es sich um einen gescheiterten Gipfel handelt," sagte er in einem Interview mit Fox News.

 

Eine ähnliche Stellungnahme gab er in der CBC-Sendung "Face the Nation" ab, wo er sagte: "Ich sehe das Gipfeltreffen nicht als Mißerfolg an. Ich betrachte es unter dem Gesichtspunkt des Schutzes und des Ausbaus unserer nationalen Interessen als Erfolg. Der Präsident ist diesen Interessen gefolgt."

 

"Es gab umfangreiche Vorbereitungen für diesen Gipfel. Während des Gipfels gab es  ausführliche Gespräche zwischen Donald Trump und Kim Jong-un. Der Präsident hielt an seiner Sichtweise fest. Er baute den Kontakt zu Kim aus. Ich sehe es keinesfalls als Scheitern an, wenn die Interessen Amerikas gewahrt bleiben."

 

Nordkorea habe "eine sehr eingeschränkte Konzession" hinsichtlich der Atomfabrik Yongbyon im Gegenzug zu "substantiellen Erleichterungen in der Frage der Sanktionen," gemacht. Bolton denke, dass der US-Präsident in den Gesprächen mit dem nordkoreanischen Machthaber "nichts verschenkt" habe.

 

"Das ist es, was zählt, und nicht meine Sicht der Dinge," hob Bolton hervor. "Wenn man nicht dazu bereit ist, lieber einen schlechten Deal zu akzeptieren, als ohne Deal nach Hause zu kommen, halte ich den Ausgang des Gipfels für einen Erfolg."

 

Trump sei "absolut darauf vorbereitet, mit der nordkoreanischen Seite im Gespräch zu bleiben. Präsident Trump versuchte, sich ein Gesamtbild darüber zu verschaffen, was möglich sei und was nicht. Er bleibt optimistisch. Kim Jong-un selbst sagte in unserem letzten Treffen, dass wir noch viele Stationen vor uns haben, bevor wir zu einer Einigung kommen. Das Treffen in Hanoi war eine dieser Stationen. Deshalb ist der Präsident auch weiterhin gesprächsbereit."

 

Allerdings fügte Bolton hinzu, dass Washingtons "Programm der maximalen Druckausübung auf Pjöngjang fortgesetzt" würde, denn " in erster Linie das hat sie an den Verhandlungstisch gebracht. Wir werden sehen, was als nächstes geschieht."

 

Trump und Kim beendeten vergangene Woche in Hanoi ihr zweites Gipfeltreffen ohne eine Übereinkunft erzielt zu haben. Beide Seiten haben jedoch ihrer Bereitschaft Ausdruck verliehen, auch weiterhin an der Lösung von Problemen zu arbeiten, welche die koreanische Halbinsel seit Jahrzehnten umtreiben, darunter die Frage der Denuklearisierung, die Errichtung einer dauerhaften Friedensordnung und die Wirtschaftsentwicklung Nordkoreas.

 

Als Antwort auf die von den USA erhobene Anschuldigung, Nordkorea habe am Verhandlungstisch hinsichtlich der Aufhebung von Sanktionen zu viel verlangt, sagte der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho am 1. März, dass seine Seite lediglich eine teilweise Aufhebung der Sanktionen, die das Alltagsleben des Volkes beeinträchtigten, vorgeschlagen hätte.

 

Wären die USA dem nordkoreanischen Wunsch nach einer teilweisen Aufhebung der Sanktionen nachgekommen, hätte sein Land "dauerhaft und vollständig alle nuklearen Fabrikationsstätten im Gebiet Yongbyon geschlossen. Die Produktion von Plutonium und die Anreicherung von Uran wäre unter den Augen von amerikanischen Experten und in gemeinsamer Arbeit von Technikern beider Staaten eingestellt worden," so Ri.

 

"Dieses Angebot war die umfangreichste Maßnahme zur Denuklearisierung, die wir auf dem gegenwärtigen Stand unserer Beziehungen und angesichts des aktuellen Standes des Vertrauens zwischen Nordkorea und den USA in Aussicht stellen konnten. Während des Gipfeltreffens bestanden die USA jedoch darauf, dass wir einen Schritt über die Schließung von Yongbyon hinausgingen. So wurde glasklar, dass die Vereinigten Staaten nicht dazu bereit waren, unseren Vorschlag anzunehmen."

 

Der südkoreanische Präsidentenpalast sprach davon, dass Trump und Kim dank des Gipfels von Vietnam "weiter bedeutendere Fortschritte" als je zuvor erzielt und ein tieferes Verständnis ihrer jeweiligen Positionen gewonnen hätten.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Gipfeltreffen,Kim,Trump,Sanktion