Nach Wegfall von Beschränkungen

Chinas Wirtschaft weiter geöffnet

07.03.2019

China wird in diesem Jahr weitere Beschränkungen aufheben, um das Geschäftsklima für ausländische Investoren zu verbessern. Dies soll einer Öffnung und einer hochwertigen Entwicklung der Wirtschaft dienen.

 

 

Nach Darstellung von Ning Jizhe, Vizeminister der Staatlichen Kommission für Reform und Entwicklung, werde das Land die Bereiche Landwirtschaft, Bergbau, Herstellung und Dienstleistungen weiter öffnen und ausländischen Unternehmen gestatten, in mehr Bereichen zu operieren, ohne dafür Joint-Ventures gründen zu müssen.

 

"Wir werden am Aufbau einer hochrangigen, offenen Wirtschaft festhalten, dabei das Managementsystem einer landesweiten Liste von Einschränkungen und von Bereichen der Gleichbehandlung umsetzen, und Maßnahmen zum Anreiz von Auslandsinvestionen ergreifen," sagte Ning am Mittwoch auf einer Pressekonferenz während der Sitzungsperiode des Nationalen Volkskongresses (NVK) und der “Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV).

 

Die Negativliste bezeichnet Bereiche der Wirtschaft, in denen Auslandinvestitionen nicht gestattet sind. Alle anderen, nicht aufgeführten Sektoren stehen Investoren aus dem Ausland offen. In den so genannten “Bereichen der Gleichbehandlung” erfahren ausländische Unternehmen bei Firmenneugründungen die gleichen Bedingungen wie einheimische Betriebe.

 

China habe mit der Revision der Negativliste für ausländische Investitionen begonnen und werde Pilotprojekte zur weiteren Öffnung von Freihandelszonen fortsetzen, so Ning.

 

Li Gang, Vizepräsident der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und Wirtschafskooperation, meint, dass es weiterer Anstrengungen in Richtung Reform und Öffnung bedürfe, da sich die Wirtschaft Chinas in der Übergangsphase zu einem hochwertigen Wachstum befinde. 

 

"Im Zeitalter der Globalisierung können wir uns keine Entwicklung hinter verschlossenen Türen erlauben," so Li. "Tatsächlich sind wir, verglichen mit anderen führenden Industrienationen, in vielen Sektoren der Wirtschaft noch auf dem unteren oder mittleren Niveau. Deshalb brauchen wir mehr Auslandsinvestitionen, um moderne Produktionsmethoden einzuführen, eine zeitgemäße Dienstleistungsindustrie aufzubauen und weitere Schlüsselbereiche zu erschließen, die es dem Land ermöglichen, ein qualitativ hochwertiges Wachstum zu erzielen und eine innovative Wirtschaft aufzubauen."

 

Ning kündigte ein neues Verzeichnis an, in dem die Wirtschaftszweige aufgeführt seien, in denen zu Auslandsinvestionen ermuntert werde. Da Geldern aus dem Ausland eine Schlüsselrolle bei der Transformation und Aufwertung traditioneller Sektoren der Industrie sowie bei der Entwicklung innovativer Unternehmen und der koordinierten Förderung von Regionen zukomme, solle das Verzeichnis einen Anreiz für ausländische Investoren bieten.

 

Ausländische Direktinvestitionen seien in China im letzten Jahr um drei Prozent auf 135 Mrd. US-Dollar angestiegen, die Zahl der Gründungen von Firmen, die mit ausländischen Geldern operierten, sei um 70 Prozent gewachsen, so Ning.

 

"Mit der Umsetzung verschiedener Fördermaßnahmen wird die chinesische Wirtschaft dieses Jahr eine gute Performance abliefern," sagte He Lifeng, Minister der Staatlichen Kommission für Reform und Entwicklung. Die Wirtschaft werde weiterhin stetig wachsen und die Vorgaben der Regierung erfüllen.

 

Mark Gibbs, stellvertretender Geschäftsführer des deutschen Softwareriesen SAP sagt, dass sein Unternehmen auf eine langfristige Wirtschaftsentwicklung Chinas vertraue.

 

"China hat jahrzehntelang erfolgreich ein rasches und starkes Wirtschaftswachstum  bewältigt; ebenso beispiellos ist nun die Geschwindigkeit, mit der das Land Innovationen ansteuert," meint Gibbs.

 

Sein Unternehmen habe von der Reform und Öffnung profitiert und einen Projektplan für die nächsten fünf Jahre aufgelegt, der eine Erhöhung der Investitionen und den Ausbau eines langfristigen strategischen Engagements vorsehe.

 

"Der neue Plan soll unseren Kunden bei der Erstellung intelligenter Lösungen für die sich in China schnell entwickelnde Digitalindustrie helfen und die Seidenstraßen-Initiative unterstützen," fügt Gibbs hinzu.

 

China hat große Anstrengungen zur Verbesserung des Geschäftsumfeldes unternommen. Im Ease of Doing Business Index, einem alljährlich von der Weltbank herausgegebenen Ranking zur Beurteilung der Geschäftsfreundlichkeit und Unternehmensregulierung in Volkswirtschaften, rangiert China im Jahr 2018 auf dem 46. Platz von 190. Im Jahr 2017 hatte das Land nur den 78. Platz belegen können.

 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Geschäftsklima,Investition,NVK,PKKCV,Negativliste