Statistik und Analyse

Chinas Kreditvergabe bleibt stabil

12.03.2019

Die Kreditvergabe von Chinas Banken ist zu Jahresbeginn deutlich angestiegen. Chinas Notenbank führt dies auf saisonale Schwankungen durch das Neujahrsfest zurück. Eine langfristige Kreditexpansion der Behörden gilt als unwahrscheinlich.


 

Starke Auf-und-Ab-Bewegungen der chinesischen Geld- und Kreditdaten in den ersten zwei Monaten des Jahres haben an den Märkten zu Diskussionen geführt. Am Montagvormittag hat die Zentralbank Chinas (PBOC) eine Erklärung vorgelegt. Demnach hätten die robusten Finanzierungsaktivitäten das Wirtschaftswachstum des Landes unterstützt.

 

Nach dem ungewöhnlichen Anstieg der Kreditvergabe durch Banken im Januar sanken Chinas Geldmenge, das Kreditwachstum und die soziale Finanzierung – die wichtigsten Finanzindikatoren – wieder auf ihren normalen Stand, so die Zentralbank.

 

Saisonale Schwankungen hätten laut einer Stellungnahme auf der PBOC-Website am Montag eine bedeutende Rolle gespielt, da der chinesische Neujahrsurlaub in der Regel in den ersten zwei Monaten des Jahres immer zu erheblichen Fluktuationen bei Krediten und anderen Wirtschaftsdaten führe.

 

Im Februar wurden neue Yuan-Kredite in Höhe von 885,8 Milliarden Yuan (131,7 Milliarden US-Dollar) gemeldet, was unterhalb der Marktprognose von rund 900 Milliarden Yuan lag und einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Januar darstellt, als sich die Kredite auf 3,32 Billionen Yuan beliefen. Laut den am Sonntag veröffentlichten Daten der Zentralbank sank die Geldmenge M2, also Bargeld, Sichteinlagen und befristete Einlagen, Ende Januar von 8,4 Prozent auf acht Prozent.

 

Die kumulierte Sozialfinanzierung stieg im Februar um 703 Milliarden Yuan an, verglichen mit einer monatlichen Ausdehnung von 4,64 Billionen Yuan im Januar. Auch diese Zahl blieb niedriger als erwartet. In den ersten zwei Monaten des Jahres betrug die Zahl 5,34 Billionen Yuan, was ein seltenes Wachstum von 25,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausmachte.

 

Aufgrund des starken Wachstums der Kredite, der Anleihenfinanzierung und eines langsameren Abbaus der Treuhandkredite erholte sich in den ersten zwei Monaten auch das Wachstum der Sozialfinanzierung. Experten spekulieren, ob die Finanzaufsichtsbehörden nach dem Kreditanstieg im Januar neue Bemühungen übernommen hätten, das Kreditrisiko zu steuern. „Wenn es stimmt, wäre das in gewissem Maße eine positive Nachricht“, sagte David Qu, ein Ökonom bei Bloomberg Economics.

 

Die außerbilanzielle Finanzierung, ein Teil der aggregierten Finanzierungsstatistik, zeigte in den ersten zwei Monaten einen schwächeren Rückgang, insbesondere bei Treuhandkrediten und anvertrauten Krediten. Es zeigte eine Erholung von den aggressiven Rückgängen während Chinas Entschuldungskampagne.


Wie die Notenbank erläuterte, könnte die Änderung darauf hinweisen, dass die neuen Vorschriften für Asset-Management-Produkte von den Finanzinstituten schrittweise eingeführt werden. Damit sind einflussreiche Maßnahmen gegen das Schattenbankengeschäft aus dem April 2018 gemeint.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Geldpolitik,Zentralbank,M2,Statistik