Zwei Drittel aller deutschen Wähler wünschen sich, dass Bundeskanzlerin Merkel ihre volle Amtszeit bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 2021 absolviert. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervor.

Wähler aller Parteien außer der populistischen Alternative für Deutschland (AfD) wollten Merkel weiterhin im Amt sehen. Lediglich 29 Prozent aller Befragten in der im Auftrag der Fernsehsender RTL und n-tv durchgeführten Umfrage sähen es lieber, wenn Merkel früher zurücktreten würde.  

Angela Merkel ist seit dreizehn Jahren Kanzlerin. Letzten Oktober ist sie vom Amt der Parteivorsitzenden zurückgetreten, hatte jedoch ihre Absicht erklärt, bis 2021 im Kanzleramt verbleiben zu wollen.

Die Forsa-Umfrage zeigt eine wachsende Zustimmungsrate: 2018 waren nur 55 Prozent der Wähler für ein Verbleiben von Merkel im Amt, jetzt sind es 67 Prozent.

Merkels höchste Zustimmungsrate mit 80 Prozent kommt von Wählern ihrer eigenen Partei, der CDU, und von Wählern der Grünen. Anders als in der Bundesregierung regieren CDU und Grüne bereits in vielen Städten und einigen Bundesländern in sogenannten schwarz-grünen Koalitionen miteinander.

Einen nahezu gleichstarken Zuspruch erfährt die Kanzlerschaft Merkels aus den Reihen der Wähler der Sozialdemokratischen Partei (SPD), der Christlich-Sozialen Union (CSU), der Freien Demokraten (FDP) und sogar der Linken.

Eine starke Mehrheit der AfD-Wähler von 75 Prozent sprach sich hingegen für einen vorzeitigen Verzicht Merkels auf das Kanzleramt aus.

In der Umfrage stellte sich auch heraus, dass im Falle eines Rücktritts von Merkel vor Ende ihrer Amtszeit 56 Prozent der Wähler für Neuwahlen sind.

Uneinigkeit herrscht jedoch bei der Frage, was vom Ergebnis dieser Neuwahlen zu erwarten wäre: Nur 12 Prozent wären für eine Fortsetzung der gegenwärtigen CDU/CSU-SPD-Regierungskoalition, 17 Prozent wäre für eine sogenannte Jamaika-Koalition, also eine Regierung aus CDU/CDSU, FDP und Grünen.

Merkels Ankündigung vom letzten Jahr, auf den Parteivorsitz verzichten zu wollen, hatten eine große Debatte über die Frage ausgelöst, wer das Land in Zukunft führen würde, vor allem dann, wenn Merkel vor Ende ihrer Amtszeit als Bundeskanzlerin zurücktreten sollte.