China stellt zwei neue Satelliten in Dienst

22.03.2019

China hat am Donnerstag zwei neue Satelliten der Gaofen-Reihe gestartet. Sie sollen bei der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung Chinas helfen. Durch das Gaofen-Projekt entsteht bis zum Jahr 2020 ein weltraumgestütztes, hochauflösendes Erdbeobachtungsnetz.


Ein hochauflösendes Bild der Baustelle von Beijings Flughafen Daxing, aufgenommen von Gaofen-6, Foto: China Daily.

 

China hat am Donnerstag zwei Erdbeobachtungssatelliten in Betrieb genommen. Sie werden bei einer breiten Palette öffentlicher Dienste helfen, darunter Umweltschutz, Luftreinhaltung, bei land- und forstwirtschaftlichen Untersuchungen und in der Katastrophenhilfe.

 

Die Gaofen-5- und -6-Satelliten sind die neuesten Erweiterungen von Chinas hochauflösendem Erdbeobachtungs-Satellitennetz. Ihr Einsatz werde die Fähigkeit des Landes, Bodenaufnahmen und -daten zu erhalten, erheblich verbessern, was die soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung erleichtern werde, sagte Zhang Kejian, Direktor der China National Space Administration. Er sprach am Donnerstag bei einer Zeremonie in der Verwaltungszentrale in Beijing.

 

Die beiden Raumsonden haben vor Kurzem mehrere Probeläufe im Orbit beendet. Die Konstrukteure überprüften die Zuverlässigkeit der Komponenten und kamen zu dem Ergebnis, dass die Systeme einsatzbereit sind.

 

Gaofen-5 war am 9. Mai 2018 im Satellitenstartzentrum von Taiyuan in der Provinz Shanxi auf einer Trägerrakete Langer Marsch 4C gestartet. Der Satellit wurde von der Shanghai Academy of Spaceflight Technology entwickelt und produziert und wird hauptsächlich vom Ministerium für Ökologie und Umwelt, vom Ministerium für Naturressourcen und der China Meteorological Administration verwendet.

 

Der Satellit wiegt 2,7 Tonnen und verfügt über sechs Instrumente – zwei zur Landbeobachtung und vier zur Überwachung der Luft. Es wird erwartet, dass er mindestens acht Jahre lang auf einer sonnensynchronen Umlaufbahn betrieben wird.

 

Tong Xudong, Chefdesigner der Gaofen-Serie bei der Weltraumbehörde, sagte, dass Gaofen-5 der erste in China entwickelte Satellit sei, der die Luftverschmutzung überwachen kann. Er hat die höchste spektrale Auflösung unter den chinesischen Fernerkundungssatelliten. Der Satellit könne den Zustand der Luftverschmutzung in China durch Beobachtung von Schadstoffen, Treibhausgasen und Aerosolen erkennen und auch Daten zur Vermessung von Landressourcen sowie zur Katastrophenverhütung und -vorsorge liefern.

 

Gaofen-5 verringere die starke Abhängigkeit von Daten über Luftschadstoffe und Treibhausgase, die von ausländischen Satelliten generiert werden, heißt es in einer Erklärung des Zentrums für Satellitenanwendungen des Ministeriums für Ökologie und Umwelt.

 

Gaofen-6 wurde von der China Academy of Space Technology in Beijing entworfen und gebaut und startete am 2. Juni auf einer Langer-Marsch-2D-Rakete im Satellitenstartzentrum Jiuquan im Nordwesten Chinas. Der Satellit arbeitet in einem sonnensynchronen Orbit mit einer hochauflösenden Kamera. Seine geplante Lebensdauer beträgt acht Jahre.

 

Nach Angaben der Akademie ist Gaofen-6 der erste Satellit Chinas, der eine präzise landwirtschaftliche Überwachung durchführen kann. Er hat gemeinsam mit Gaofen-1 Erhebungen über land- und forstwirtschaftliche Ressourcen durchgeführt sowie bei der Verhütung und Begrenzung von Katastrophen mitgewirkt.

 

China hat das Gaofen-Projekt im Mai 2010 gestartet. Es ist eines der 16 wichtigen nationalen Projekte in Wissenschaft und Technologie. Das Programm zielt darauf ab, bis etwa zum Jahr 2020 ein weltraumgestütztes, hochauflösendes Erdbeobachtungsnetz zu bilden. Gaofen-1, wurde im April 2013 von Jiuquan in den Weltraum geschickt. Mehr als zehn Gaofen-Satelliten sind bereits in Betrieb.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Gaofen,Satelliten,Erdbeobachtung