Konjunkturentwicklung

Index für Chinas Dienstleistungssektor hellt sich auf

04.04.2019

Die Aussichten für Chinas Dienstleistungssektor hellen sich auf. Dies dürfte auch positive Impulse für die Weltwirtschaft zur Folge haben. IWF-Chefin Christine Lagarde warnte jedoch vor Unsicherheiten und rief die politischen Entscheidungsträger zum Handeln auf.


 

Chinas Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im März auf ein 14-Monats-Hoch geklettert. Dies deutet darauf hin, dass die staatlichen Konjunkturprogramme allmählich Wirkung entfalten.

 

Die Anzeichen einer Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft dürften dazu führen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt eine wichtige Rolle als Anker der Weltwirtschaft spielt, die sich nach Angaben von IWF-Chefin Christine Lagarde in einer heiklen Phase befindet.

 

Der am Mittwoch veröffentlichte Dienstleistungs-PMI von Caixin und Markit Services stieg auf 54,4 Punkte, den höchsten Stand seit Januar 2018. Im Februar lag der Wert bei 51,1, dem niedrigsten seit vier Monaten. Ein Messwert über 50 zeigt eine Expansion an, eine Zahl darunter deutet Kontraktion an.

 

Die Ergebnisse der privaten Umfrage stimmen mit den offiziellen PMI-Werten für den Dienstleistungssektor vom März überein, die bei 54,8 Punkten lagen, verglichen mit 54,3 im Februar, wie das Nationale Statistikbüro mitteilte. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im März ebenfalls auf 50,5 Punkte von 49,2 im Vormonat.

 

Die Belebung der Aktivitäten im Fertigungs- und Dienstleistungssektor führen die Analysten auf eine Reihe unterstützender Maßnahmen der Regierung zurück, die im vergangenen Jahr eingesetzt haben. „Wir glauben, dass sich die Stimmung verbessert hat und die Beijings Stimuli allmählich Wirkung entfalten“, hieß es in einer Research Note von Nomura, einem globalen Wertpapierunternehmen.

 

„Chinas wirtschaftliche Fundamentaldaten haben sich im März erholt, die Inlands- und Auslandsnachfrage sowie die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe haben sich ebenfalls verbessert“, sagte Zhong Zhengsheng, Direktor für makroökonomische Analyse bei der CEBM Group, einer Tochtergesellschaft der in Beijing ansässigen Mediengruppe Caixin.

 

Die Asiatische Entwicklungsbank (AIIB) kommentierte in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, dass Chinas Wirtschaftswachstum in diesem Jahr stabil bei 6,3 Prozent liegen werde und die vorherigen Prognosen damit unverändert blieben.

 

Die chinesische Volkswirtschaft trägt 30 Prozent zum globalen Wachstum bei. Da sich eine Abkühlung der Weltkonjunktur abzeichnet, wird den Daten aus China große Aufmerksamkeit gewidmet. „China war in den letzten Jahren ein wichtiger Motor für das globale Wachstum“, sagte Liang Haiming, Dekan Belt and Road Research Institute der Hainan University.

 

„China hat für das Wachstum der Weltwirtschaft ein großes Gewicht. Stabilisiert sich die Lage dort, wird dies eine sehr positive Rolle bei der Förderung des Welthandels und der globalen Konjunktur spielen“, sagte Liang, der auch Vorsitzender des China Silk Road iValley Research Institute ist.

 

Lagarde äußerte in einer Rede am Dienstag ihre Besorgnis über die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft. Eine Erholung könnte sich in diesem Jahr abzeichnen, dennoch bleibe die Lage prekär und sei anfällig für Abwärtsbewegungen.

 

„Dies ist in der Tat ein heikler Moment, der umsichtig behandelt werden muss“, sagte sie. „Es bedeutet, dass wir nicht nur Fehlentscheidungen in der Politik vermeiden, sondern auch die richtigen politischen Maßnahmen ergreifen müssen.“ Nicht jeder habe von der Integration des Handels profitiert und es gebe Verzerrungen im Welthandel, die angegangen werden müssten, fügte sie hinzu.

 

„Wir wissen auch, dass Handelsbarrieren nicht die Antwort auf diese Probleme sind“, sagte Lagarde und betonte die Wichtigkeit, Fehltritte auf diesem Gebiet zu vermeiden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Index,China,Dienstleistungssektor